Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 57, 1901)

-- CXXI — 
baum gefunden; beim Anschlagen stürzen sich die Ameisen sogar auf 
den Menschen, Der Baum liefert ihnen eine süsse Nahrung. 
(Lampert.) 
In der sich anschliessenden Diskussion erzählt der Vorsitzende 
von einem Experiment, über welches auf der Ärzteversammlung in 
Baden-Baden von BzEruE berichtet wurde. Auf einen Ameisenweg 
wurde eine runde Scheibe gelegt und dann später um 180° gedreht; 
die Ameisen setzten nun den Weg nicht fort, sondern stauten sich an 
den entgegengesetzten Enden, woraus BErHE folgert, dass die Ameisen 
nur eine Richtung, nicht aber den Weg zu erkennen im stande sind, 
Diese Schlussfolgerung ist aber zweifelhaft. 
Während der nun eintretenden Pause wurden die Wahlen des 
Vorstandes und des Ausschusses vorgenommen. Durch Acclamation 
wurden die bisherigen Inhaber dieses Amtes auf 3 Jahre wieder ge- 
wählt und zwar Dir. Dr. Kreuser- Schussenried zum Vorsitzenden, 
Reg.- und fürstl. Baumeister Dittus-Kisslegg zum Schriftführer, Zu 
Ausschussmitgliedern wurden gewählt: Kämmerer Dr. Probst-Biberach, 
Fabrikant Fr. Krauss-Ravensburg, Hofrat Dr. Leube-Ulm, Stadt- 
schultheiss Müller-Biberach, O.-A.-Arzt Dr. Palmer- Biberach, 
Zum Schluss berichtete Pfarrer Müller von Menelzhofen über 
eine im Jahre 1893 unternommene Reise nach Ägypten. 
Versammlung zu Biberach am 12, April 1901. 
Als erster Redner sprach Prof. Dr. Klunzinger-Stuttgart über 
„die Farbe des Wassers und der Gewässer‘. (Über den In- 
halt des Vortrags vergl. S. 321.) 
Sodann berichtete Stadtschultheiss, Müller- Biberach über die 
unter seiner Leitung stehende „meteorologische Station 
Biberach‘ unter Vorzeigung verschiedener meteorologischer Instru- 
mente, Zeichnungen, Photogramme, Tabellen, Register. Die Station 
Biberach existiert seit 1868, von welchem Zeitpunkt an Stadtpfarrer 
HocusrerrtER bis 1889 die Beobachtungen machte. Seit 1894 wird 
dies vom Redner besorgt, wozu jetzt die neuesten selbstregistrierenden 
Instrumente angeschafft sind, und zwar in ausgiebiger Weise nicht nur 
für die Wetterbeobachtungen, sondern auch für Quellen-, Brunnen- und 
Grundwasser, Bodentemperaturen. Auch die Gebirgsaussicht wird durch 
einen beweglichen Korb signalisiert, die Vegetationsperioden etc. notiert. 
Interessant ist, dass die Dauer des Sonnenscheins im Frühjahr und 
Herbst mit 90°%o am längsten ist, dass die Hochwasser ca. 10 Stunden 
nach dem höchsten Stand des Regenmessers auftreten und dass die 
Quellwasserschwankungen Perioden von 5—6 Monaten zeigen. 
Ferner wurde von Stadtarzt Dr. Schlichte ein Röntgenstrahlen- 
apparat mit vier Accumulatorenbatterien vorgezeigt und in anregender 
Weise die im Jahre 1895 von Prof. RönrGEn gemachte Erfindung be- 
schrieben, sowie im Anschluss verschiedene Experimente und Durch-
	        

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