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tung. Ihr mit Seidenhaaren besetzter Kelch ist 4 mm lang; die
11 mm lange Fahne hat eine 8 mm lange, ungefähr ebenso breite
Platte; die Flügel sind 10 mm lang und vor ihrem Nagel mit einer
tiefen Kinstülpung versehen. Das Schiffchen hat dieselbe Länge
wie die Flügel, seine beiden Blätter sind anfänglich an ihrem oberen
Rande miteinander verwachsen, weichen aber beim Herabdrücken des
Schiffchens auseinander, um die elastisch gespannt darin liegenden
Geschlechtsorgane hervorschnellen zu lassen. Die Narbe überragt
die Antheren um ca 1'/z mm (Monte Baldo, 10. Juni 1897).
37. Ononis Columnae Art. (0. subocculta Yırz.). Nach WoHL-
FARTH (Kocm’s Synopsis. 3. Aufl. S. 524) hat diese Pflanze zweierlei
Blüten: die ersten im Juni und Juli erscheinenden mit kleiner gelb-
licher, im Kelche eingeschlossener Krone, die späteren im August
erscheinenden mit sattgelber Krone, welche kürzer oder so lang oder
länger als der Kelch ist. Ich,hatte nur Gelegenheit, bei Cecina am
Gardasee am 3. September 1896 die späteren Blüten zu untersuchen.
Sie stehen einzeln oder zu 2 in den Blattachseln, sind goldgelb und
duftlos. Ihr Kelch ist hellgrün, aussen mit Drüsenhaaren besetzt,
seine Röhre ist 3 mm, die dunkelgrünen zugespitzten Zähne sind
5 mm lang. Die kurz benagelte, aufgerichtete Fahne trägt auf ihrer
Vorderseite eine Zeichnung von rotbraunen Adern, ist 10 mm lang
und 7'/2 mm breit. Flügel und Schiffchen sind 8 mm lang. Die
Blüte hat eine Nudelpumpeneinrichtung und ist nektarlos, wie bei den
übrigen Ononis-Arten. Die Narbe wird von den Antheren, welche
orangegelben Pollen entlassen, dicht umgeben, so dass spontane
Selbstbestäubung unvermeidlich einzutreten scheint.
38. Coronilla minima L. Während Coronilla Emerus L. an
der gewöhnlichen Stelle im Blütengrunde Nektar enthält, an C. varia L.
Nektar nicht im Innern der Blüte, sondern auf der Aussenseite des
Kelches abgesondert wird, und C. vaginalis Lam. (Knuts II, 1, S. 316)
gänzlich nektarlos ist, sollen sich nach FArrer (in Nature X. 1869,
p- 170) C. montana Scor., U. glauca L. und C. minima L. hinsicht-
lich der Art der Nektarabsonderung verhalten wie C. waria. An-
gesichts dieser Angaben und der lila und weiss gefärbten Kronen
von C. varia ist die Kuurm’sche „blütenbiologische Diagnose“ der
Gattung Coronilla (a. a. 0. S. 316): „Gelbe, honiglose Bienen-
blumen“ etc. wenig zutreffend. An C. minima aber, und auch an
der hier folgenden C. scorpioides Kocn, konnte ich keine Nektar-
ausscheidung feststellen. C. minima, die ich bei Cecina am Garda-
see am 3. September 1896 untersuchte, hat ziemlich kleine, duftlose