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abfällt. Indessen dürfte spontane Selbstbestäubung kaum notwendig
sein, da die Blüten (in Hohenheim) sehr reichlich von Honigbienen
besucht werden.
52. Abutilon Avicennae GÄäRtN. (Knura 11, 1, S. 209). Auch
hier giebt Knurn keineswegs die KEryer’sche Schilderung der Blüten-
einrichtung (II*, S. 319) richtig wieder, denn aus dieser geht mit
Sicherheit hervor, dass die Blüten homogam oder sogar protogynisch
sind. In der That ist das letztere, wenn auch in wenig ausgeprägter
Weise, der Fall. Im botanischen Garten zu Hohenheim (24. Sep-
tember 1893) öffneten sich die Blüten erst nachmittags und auch
dann nur wenig, während KERNER (Il, S. 212 f.) angiebt, dass sie
zwischen 10 und 11 Uhr vormittags aufblühten und zwischen 5 und
6 Uhr nachmittags sich schlössen. An den aufrecht stehenden Blüten
breiten sich Kelch und Krone nur wenig auseinander, sondern stehen
ziemlich gerade ausgestreckt. Die 5 grünen Kelchblätter sind röt-
lich überlaufen, die Kronblätter orangegelb, kurz benagelt, 10'/2 mm
lang, 6 mm breit. Der Blüteneingang hat einen Durchmesser von
ca. 5 mm, unmittelbar hinter demselben stehen die Geschlechts-
organe, und zwar sind bei Beginn des Blühens die gelben Antheren
noch geschlossen und mitten zwischen ihnen befinden sich die Griffel
mit bereits entwickelten kopfförmigen roten Narben. Nach kurzer
Zeit beginnen die untersten Antheren aufzuplatzen, und wenn sie
sich sämtlich geöffnet haben, muss spontane Selbstbestäubung un-
vermeidlich eintreten. Sie ist auch jedenfalls von Erfolg begleitet,
denn obwohl kein Insektenbesuch an den Blüten bemerkt wurde,
setzten alle Blüten Früchte an. Auch Cry. RoBERtsoN (a. a. O. p. 269)
beobachtete die Selbstbestäubung der zwischen den grossen Blättern
stehenden und deshalb wenig augenfälligen Blüten; er glaubte lange
Zeit, dass Nektar fehle und Besucher niemals einträfen, später aber
sah er an den Blüten 7 Hymenopteren und 2 Dipteren, von denen die
meisten saugten. An den Hohenheimer Pflanzen konnte ich keinen
Nektar auffinden.
53. Hypericum Androsaemum L. Die Bestäubungseinrich-
tung dieser Art stimmt insofern mit derjenigen der meisten übrigen
Hypericum-Arten überein, als auch hier homogame Pollenblumen
vorhanden sind; das Fehlen von Nektar ist schon von Kurz (aa. 0.
S. 76) angemerkt worden. Die 5 goldgelben Kronblätter breiten sich
so auseinander, dass der Blütendurchmesser 20—25 mm beträgt.
Die gelben Staubblätter, welche 5 Bündel bilden, sind schräg auf-
wärts auseinandergespreizt, die äussersten haben eine Länge von