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gelben Staubblätter biegen sich gegen die Blütenmitte, um ihre
goldgelben Antheren zu öffnen, wenn die 2 Griffel noch kaum be-
merkbar sind; nach dem Abfallen der Staubblätter wachsen jene
heran, spreizen sich auseinander, färben sich rötlich und entwickeln
ihre Narben. Spontane Selbstbestäubung kann also nicht stattfinden.
Insektenbesuch bemerkte ich an den im Hohenheimer botanischen
Garten (28. Juli 1896) beobachteten Blüten nicht; aber da alle
Zwitterblüten Früchte ansetzten, so muss wohl Fremdbestäubung
durch Insektenhilfe eingetreten sein. — In den Dolden 3. Ordnung
fand ich einzelne männliche Blüten mit kleinem, kreiselförmigem
Fruchtknoten.
67. Tommasinia verticillaris Bert. Die auch hier vorhandene
ausgeprägte Protandrie ist von VAUCHER (a. a. O. p. 599) bereits er-
kannt worden. Sie ist so stark, dass die Möglichkeit spontaner
Selbstbestäubung in den Zwitterblüten ausgeschlossen erscheint. Die
nach innen eingebogenen Kronblätter und das Griffelpolster sind
grün gefärbt, die Filamente gelblichweiss, die Antheren gelb, die
Griffel hellgrün. An den Dolden höherer Ordnung finden sich männ-
liche Blüten, wie solche auch in der nahe verwandten Gattung
Peucedanum beobachtet sind. Die Blüten haben einen eigentüm-
lichen Duft und wurden im Hohenheimer botanischen Garten (19. Juli
1898 und 7. Juli 1899) von zahlreichen Honigbienen und verschie-
denen Fliegenarten besucht; auch im botanischen Garten zu Berlin
wurden Honigbienen, eine Schwebfliege und ein Käfer als Blüten-
besucher beobachtet (Kuurm II, 1, S. 493).
68. Laserpitium Archangelica Wurf. Die weissen Blüten
dieser hohen Staude sind zu grossen, reichblütigen Dolden zusammen-
gestellt, deren Strahlen ebenso wie die Blütenstiele mit abstehenden
rauhen Haaren dicht besetzt sind. Die Dolden 1. Ordnung enthalten
nur Zwitterblüten, welche in der gewöhnlichen Weise eine stark
ausgeprägte Protandrie zeigen. Die weissen Kronblätter haben ein
nach innen umgebogenes Mittelspitzchen, das Griffelpolster ist grün-
lichweiss, Filamente und Griffel weiss, Antheren und Pollen hellgelb.
Nicht selten finden sich 3 Griffel in einer Blüte. In den Dolden
2. Ordnung stehen männliche Blüten in der Mitte der Döldchen, an
den Dolden 3. Ordnung sind nur die Randblüten der Döldchen
zwitterig, alle übrigen männlich. Im Hohenheimer botanischen
Garten wurden die Blüten im Juni und Juli 1897 und 1898 von
Schwebfliegen, verschiedenen andern grossen und kleinen Fliegen,
Honigbienen und kleineren Apiden, und von kleinen Käfern besucht.