Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 57, 1901)

Beiträge zur Lichenenflora Württembergs und 
Hohenzollerns. 
I. Ein Ausflug ins Wenthal. 
Von Prof. Rieber in Ehingen a. D. 
Schon öfter hat Verfasser dieser Zeilen dem‘ Wenthal einen 
Besuch abgestattet und sich immer wieder erfreut an den grotesken 
Felsgruppen, die im oberen und mittleren Thale direkt aus der Thal- 
sohle aufsteigen und daher — ein nicht zu unterschätzender Vor- 
teil — sehr leicht zugänglich sind. Die Felsen gehören dem Weiss- 
Jura-s an, bestehen aus Dolomit, der hier sandig wird, und bieten 
einer Reihe von Flechten, wegen der von oben langsam durch- 
sickernden Feuchtigkeit, auch an den steilsten Stellen Gelegenheit 
zur Ansiedelung. Kommt man von Bartholomä her, so tritt man 
zunächst in ein flaches Wiesenthal, das sich langsam verengt, aber 
Felsen beginnen erst in der Höhe von Irmannsweiler. Hier ist es 
zunächst der sandige steinige Boden, wo die meisten der unten an- 
geführten Erdflechten zu finden sind. 
Bald zeigt sich auch die erste Gruppe der angenagten Felsen 
rechts, die lichenologisch zu den interessantesten des Thales gehört. 
Geht man weiter im Thale, so trifft man am Wege verschiedene 
Steinhaufen, welche die Landleute von den Äckern abgelesen haben 
und die, weil es zum Teil Hornsteine sind, reiche Ausbeute gewähren. 
Ungefähr 200 m vor der Strasse Bartholomä— Steinheim kommt ein 
wahres Felsenmeer mit bleichen, nur durch Flechten gefärbten Stein- 
kolossen. Überschreitet man die Strasse, so kommt ausser den Felsen 
auch der Wald zur Geltung, der hauptsächlich aus Rottannen und 
Birken besteht, aber keine besonders reiche Flechtenflora zeigt, da 
er nicht alt. ist. Bis zur Hütte sei das Thal.mittleres Thal, 
unterhalb derselben unteres Thal genannt, so dass die folgenden 
Standortsangaben verständlich sind. 
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