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werden, Eigenthümlich bleibt aber hierbei immer die spitze Form des
auf der Wurzel basirenden Endglieds.
Vielleicht ist der Stängel mit dem Becher vor dem Act der Petri-
fication nach dem Tode des Thiers abgefallen und auf die vor uns liegende
Weise verwest oder verwittert. Vielleicht haben Saurier, Raubfische
u, dgl., diese Stiel-Asterien bis auf die Wurzel abgenagt und verzehrt
und sie in den gegenwärtigen Zustand versetzt, was auch aus den ein-
zelnen herumlagernden Säulengliedern geschlossen werden dürfte, oder
ist es überhaupt der Habitus dieser wohl erst im Entstehen begriffenen
Wurzel-Thiere.
Wunderbar bleibt inımer , dass die Stylolithen vom Zechstein an bis
zum unteren weisen Jurakalk einschliesslich hinauf, so wenig organische
Spur verrathen. Es scheint, der Act der Versteinerung war bei diesen
Kalksteinen ein anderer, da Petrefacte in diesen Bildungen durchschnitt-
lich immer nur aus Steinkernen bestehen, was auf eine fast gänzliche
Auflösung der thierischen Materie vor der Petrificirung schliessen lässt,
Während in der Formation des Coralrags sowohl die Crinoiden, wie
die Brachiopoden und Zoophyten noch mit Schaale versehen, zum Theil
sogar silificirt sind und häufig in ihren Höhlungen Quarz- oder Kalkspath-
Krystalle enthalten; die innere Masse der Crinoiden aber stets in Kalk-
Späth verwandelt ist. .
Pfarrer Neubert von Bargau O.A. Gmünd zeigte Exem-
plare des Amonites Davoei Sow. aus den Schichten des schwarzen
Jura seiner Gegend vor, welche in seltener Vollständigkeit er-
halten sind, sprach über deren Vorkommen und theilte sie den
Mitgliedern aus.
Apotheker Dr. G. Leube von Ulm hielt folgenden Vortrag
über zwei bei Ulm erlegite Biber unter Vorzeigung eines
derselben.
Der Biber, den ich Ihnen vorzuzeigen die Ehre hatte » ist von zweien
mir im vergangenen Jahre zugekommenen Exemplaren das männliche
Thier, Beide wurden in der Donau unfern der Grenze unseres Landes
unterhalb des Einflusses der Brenz geschossen. Das Männchen wog
46, das Weibchen 48% ®%, Ich unterlasse es, über die naturgeschicht-
lichen und anatomischen Verhältnisse dieses interessanten Thiers irgend
eine Bemerkung zu machen, dagegen erlaube ich mir, Sie auf eine Ab-
Normität in der Bildung und dem Inhalte der Nebenbeutel des Weibchens
aufmerksam zu machen, die ich nirgends beschrieben finde, und die
vielleicht pathologisch wichtig, jedenfalls aber von praktischer Bedeu-
tung ist. —
Beim Männchen nämlich wogen die beiden Castorbeutel 141, Loth
nachdem sie von den ihnen anbängenden Muskelfasern und Zellgewebe