Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 5-6, 1849-1850)

Fünfundzwanzigster und sechsundzwänzigster 
Jahresbericht über die Witterungsverhältnisse 
in Württemberg. 
N 
ro ang 1849 und 1850. 
Von Prof. Dr. Th. Plieninger. 
1. Allgemeine Schilderung der Jahrgänge. 
1) Der Jahrgang 1849 gehörte, wie die beiden vorhergehenden, 
rücksichtlich der Vegetationsergebnisse zu den mittelmässigen. Die Winter- 
monate Januar und Februar waren im Ganzen mild, im Januar entstanden 
wegen raschen Thauwetters vom 14ten an starke Ueberschwemmungen. 
Die Frühlingsmonate dagegen waren frostig ‘und erst zu Ende Mai’s 
hob sich die Temperatur zur Höhe der Sommertage, In den Sommer- 
monaten fanden häufige Erniedrigungen der Sommertemperatur durch 
Gewitter und Gewitterregen statt, In den Herbstmonaten erfolgte all- 
mälige Abnahme der Temperatur, und schon zu Ende Octobers erschien 
Frost, welcher im November und December, mit Ausnahme eines plötz- 
lichen Thauwetters um Mitte Decembers , anhaltend blieb. 
Der Witterungsgang der einzelnen Monate war nach den Stutt- 
garter Beobachtungen folgender, 
Der Januar zeigte starke und rasche barometrische Schwan- 
kungen namentlich vom 9-—15ten und 27—30ten, dabei vom 1—3., 6—B8ten, 
15—27ten, 30ten und 31ten hohe und theilweise ungewöhnliche hohe Stände, 
Die Lufttemperatur: war in der ersten Hälfte anhaltend frostig, vom 
14ten an sehr mild und erst in den letzten Tagen erschien wieder Eis. Die 
Brunnentemperatur nabm bis zum 10ten um 0,5° ab, hob sich aber, 
unter Schwankungen, bis Ende des Monats wieder um 0,6% Die Luft- 
Feuchtigkeit zeigte sich ziemlich beträchtlich, In der Windrich- 
tung herrschte die südwestliche und südliche, zunächst in der zweiten 
Hälfte des Monats, nach ihr die östliche vor; bei fast allen Windrich- 
tungen zeigte sich bedeutende Strömung. Im Wolkenzug herrschte 
die westliche Richtung vor. Die Menge des meteorischen Was- 
sers war, getheilt zwischen Regen und Schnee, nicht ganz unbeträcht- 
lich, doch bildete sich keine dauernde Schneedecke. Die Ansicht 
des Himmels war gemischt. Mit dem 14ten entstand rasches Thauwetter 
und brachte in allen Flüssen des Landes bedeutende Ueberschwemmun- 
gen, theilweise mit grossen Zerstörungen. 
Württemb. naturw. Jahreshefte. 1850. 28 Heft.
	        

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