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Bild von den Dingen zu machen. Trotzdem, daß die Bilder auch
alle individuellen Zufälligkeiten der photographierten. Exemplare
aufweisen, kann man aus ihnen durch Vergleichung aller zusammen-
gehörenden: Abbildungen ein Typenbild gewinnen.‘ Aber etwas
anderes, sehr Wichtiges, stellen sie nicht mit derselben Schärfe und
Deutlichkeit vor Augen: wer von ihnen die vorherrschende Gestalt
repräsentiert und wer untergeordnet ist, wer die Mehrzahl, die
normale Entwicklung vorstellt und wer Neben- und Kümmerformen
und individuelle Abweichungen.
Mit einem Wort über meine Stellung zur Systematik überhaupt
mache ich den Schluß der Entgegnung und der daran geknüpften
Erweiterungen. Wer die Tafeln meiner beiden Publikationen in die
Hand nimmt, sieht sofort an der großen Zahl der Abbildungen und
an der Berücksichtigung so vieler Quellen, worauf es mir in erster
Linie ankam, nämlich auf die Berichterstattung über die tatsäch-
lichen. Verhältnisse. Die systematische Bearbeitung ist eine Sache
für sich und stand mir in zweiter Linie. Freilich geht's von Anfang
an nicht ohne ein System ab; aber es hat, ehe die Arbeizen ab-
geschlossen sind, etwas Vorläufiges. Wenn es mir vergönnt sein
wird, die Untersuchungen über ein größeres Gebiet auszıdehnen
und zu Ende zu führen, soll auch eine abgerundete systematische
Zusammenfassung erfolgen. Bis dahin bin ich für jeden wohl-
gemeinten Rat zugänglich und dankbar. Den Maßstab ‚zur syste-
matischen Verarbeitung entnehme ich den auf praktischem ‚Wege
gewonnenen Beobachtungen.
Aus dem Nachweis BozTtTGER’s', wonach das Genus Vürella
den von Cuessın geschöpften Namen nicht behalten darf, ziehe ich
selbstverständlich gerne die Folgerung; aber mit Rücksicht auf den
Zusammenhang und die Übersichtlichkeit behielt ich für diesmal
den Cuıessiın’schen Namen noch bei.
Nachrichtsblatt 1905. S. 115 f.