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sagt z. B. FALLEN in einer Anmerkung zu Capsus mutabilis (Hem.
Suec. p. 118): „Feminae perfecte explicatae rariores sunt; atlarvae
s. pupae, corpore crasso obtuso, elytris abbreviatis, frequenter etiam
copulatae occurrunt“!. Ebenso bei C. flavomaculatus (p. 120):
„Femina perfecte explicata rarius occurrit, larva autem vel pupa
saepius visa“? usw.% Daß Scororı (Ent. Carn., 1763) auch das
Weibchen dieser Art als Larve beschrieb, ist daher kein Wunder.
Mehr kann man sich schon wundern, daß noch Fırser (Europ. Hem.
1860) von mehreren Arten die kurzgeflügelte Form als Nymphe be-
schreibt. Der Dimorphismus scheint ihm überhaupt. eine terra in-
cognita zu sein, weshalb er auch dazu gekommen ist, die ungleichen
Formen von einigen Arten als verschiedene Arten zu beschreiben,
z. B. Neides tipularius und parallelus, Berytus vittatus und minor usw.
Unter den Capsiden beschreibt er wiederum eine „Männchen-
Puppe“ (p. 238) von Bryocoris pteridis,. bei Leptopterna dolabrata
(p. 245) spricht er von „erst entwickelten Puppen“ , bei Mecomma
ambulans (p.. 284) von „Weibchen-Puppe“ , ebenso bei Agalliastes
saltitans* (p. 311), während die Weibchen von. Orthocephalus. sal-
tator und mutabilis (p. 293) als normal ohne Membran beschrieben
werden. ;
Andere Hemipterologen hatten doch schon früher eingesehen,
daß die kurzgeflügelten Formen auch Imagines sind. Dies wird z. B.
von KırscHBAUM in „Rhynch. Wiesb.“ (1855) besonders hervorgehoben,
der, nachdem er auf der vorhergehenden Seite das Verhältnis betont
hat, daß Arten oft mit verkürzten Flügeln und, infolge der geringeren
Entwicklung der Flugmuskeln, mit schmälerem Meso- und Meta-
notum, sowie hinten schmälerem. Pronotum auftreten, schließlich
ausdrücklich sagt: „Mit Nymphen sind diese Formen mit ver-
kümmerten Flugorganen nicht zu verwechseln, da bei diesen. sowohl
die beiden Halbdecken . als die beiden Flügel in gemeinsame, über
den Mittel- und Hinterrücken. gehende Hüllen eingeschlossen sind;
auch ist bei dem 9 die Legescheide von den. sie begleitenden
ı Vollständig ausgebildete Weibchen sind ziemlich selten,. während man
hingegen Larven oder Puppen mit dickem stumpfen Leib und abgekürzten
Flügeldecken häufig, sogar in Begattung antrifft.
? Das vollständig ausgebildete Weibchen bekommt man selten zu Gesicht,
während die Larve oder Puppe häufig anzutreffen ist.
3 So vermutet. er, daß Phytocoris saltitans (p. 114) die Pupa von Ph.
yulicarius sein könnte,
4 Chlamydatus saltitans FALL.