Zur. Kenntnis afrikanischer Mantodeen:
Von Dr. Franz Werner.
Herr Oberstudienrat Prof. Dr. K. Lamperr sandte mir im Sommer
des Vorjahres eine Anzahl von Mantiden des kgl. Naturalienkabinetts
in Stuttgart zur Bestimmung, unter welchen sich einige Arten be-
fanden; welche entweder noch unbeschrieben oder noch wenig bekannt
sind; es sind dies fast durchweg solche aus den afrikanischen Kolonien
des Deutschen Reiches; vergleichsweise habe ich auch gelegentlich
das unbestimmte Mantiden-Material des Wiener Naturhistorischen
Hofmuseums, welches mir Herr Direktor GANGLBAUER zur Determination
anvertraute, in Betracht gezogen und namentlich die darin gefun-
denen Fundorte verwertet. ;
Für die Überlassung des. Studienmaterials bin ich Herrn Prof.
LAMPERT zu aufrichtigem Danke verpflichtet; ich habe dadurch eine
Menge sehr interessanter Arten kennen gelernt.
Eremiaphila Klunzingeri n. sp.
Als eines der interessantesten Exemplare in der Stuttgarter
Sammlung möchte ich eine Eremiaphila bezeichnen, die als E. nilo-
tica bestimmt war und wirklich sehr gut mit dieser Art überein-
stimmt, von der man eigentlich nur Savıeny’s Abbildung kennt
(Descr. Egypte Orthopt. Taf. II Fig. 1), welche das Tier von der Ober-
seite zeigt. Jedoch besitzt sie große, wohlentwickelte Flügeldecken
und Hinterflügel. Diese Art, welche nebst X. Typhon Lü#FEBVRE von
Prof. KLUNzINGER 1880 bei Kosseir gefangen wurde, gleicht dieser
außerordentlich, doch ergeben sich nach genauerem Vergleich fol-
gende Unterschiede. Das Pronotum, welches wie bei EZ. Typhon
ebenso lang wie breit ist, trägt sowohl hinter dem Vorder- als vor
dem Hinterrande ein Paar von rundlichen Wülsten, während es bei
Typhon gleichmässig gewölbt, glatt ist; das Hinterpaar ist stärker
als das vordere. Die vorderen und hinteren Seitenecken sind nicht