Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 66, 1910)

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mergeln führen und von charakteristischen „roten Mergeln“ unter- 
lagert werden. An einem günstigen Aufschluß in diesen Schichten 
bei Rotenberg ist die Lehrbergbank auf ein 2 cm starkes fossilleeres 
Bänkchen zusammengeschrumpft. 
Während aus den dunklen und den roten Mergeln für Würt- 
temberg bisher keine Fossilien .bekannt geworden sind, hat die Lehr- 
bergbank dem Paläontologen eine reiche Ausbeute an Versteine- 
rungen geliefert, die uns, wie weiter unten gezeigt werden wird, 
in mancher Hinsicht über die Bedingungen aufzuklären vermögen, 
unter denen diese Schichten sich bildeten. 
Vielfach findet man im Anschluß an die Lehrbergschicht mit 
ihren Fossilien andere im mittleren Keuper liegende versteine- 
rungsführende lokal auftretende Horizonte genannt, in denen 
Zweischaler und Gastropoden vorkommen. Sie seien auch gleich 
hier angeführt. Das südlichste derartige Vorkommen ist bei Gan- 
singen im Kanton Aargau, wo ein fossilführender Kalkstein ansteht 
(s. SchaLcH, a. a. O0. S. 90), der möglicherweise der Lehrbergbank 
entspricht, aber wegen des Fehlens eines dem Stubensandstein ent- 
sprechenden Sandsteins und wegen der außerordentlichen Zusammen- 
drängung der Stufen des mittleren Keupers auch dem Stubensand- 
stein oder einer zwischen beiden liegenden Schicht entsprechen kann. 
ZELLER möchte ihn zum Hauptsteinmergel rechnen, also unter den roten 
Mergeln einfügen (N. Jahrb. f. Min. etc. S. 61). Von der Roten Steig 
bei Rottweil stammen in rötlichen Sandstein eingebettete Bivalven, 
die in der Tübinger Sammlung liegen, deren Lager aber weder von 
ZELLER noch von mir (s. Profil Rote Steig) festgestellt werden 
konnte; nach dem Gestein zu schließen, gehört es dem untersten 
Teil des Stubensandsteins an, der bei Neuhaus-—Aixheim ähnliches 
Material liefert. Jedenfalls liegt diese fossilführende Schicht über 
den oberen bunten Mergeln. Die von TnüracH aus den Begleitworten 
zu Blatt Stuttgart (II. Aufl. S. 25) übernommene Angabe (Tz. III 
S. 29), daß in den oberen bunten Mergeln „sich Abdrücke von 
Estherien und Bivalven, sowie Reste von Fischen und Sauriern“ 
finden, ist dahin richtig zu stellen, daß diese Funde sämtlich aus 
der Lehrbergbank stammen, wie auch aus der erstmaligen genauen 
Beschreibung der Schicht und der Funde durch PriexmnceR ! hervor- 
geht. Endlich sei der Ochsenbachschichte aus dem Stubensand- 
? Meyer und Plieninger, Beiträge zur Paläontologie Württembergs, 
1844. 85 84 ff
	        

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