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Senkung gegen Norden mit einem hypothetischen, südlich von
Württemberg gelegenen Angelpunkt der Bewegung; 3. schwächere
Austiefung in westlicher bezw. nordwestlicher Riehtung.
Mit der im Gegensatz zur Schilfsandsteinperiode ungleichmäßigen
Absenkung gegen Norden und Westen hängt es zusammen, daß von
den Freihunger Schichten an kein eigentliches Deltagebiet, sondern
nur ein Flachküstengebiet angenommen werden darf, da ein Delta-
gebiet eine ruhigere Sedimentation voraussetzen müßte, als im
Kiesel- und Stubensandstein vorliegt. Wir haben diese Schichten
als Sedimente eines Flachküstengebiets zu betrachten, das sich zu
gewissen Zeiten zwischen der Küste und dem Fuß des vindelicischen
Gebirges in einer Breite von wohl mehreren hundert Kilometern er-
streckte. Setzt man ein Einsinken der schwäbisch-fränkischen Scholle
in nördlicher und westlicher Richtung voraus, so erklärt sich ohne
weiteres das gewaltige Anschwellen der mittleren Keuperschichten
und besonders des Stubensandsteins in ungefähr nordwestlicher Rich-
tung, weil in dieser die Hauptmasse des von Osten zu Tal geförderten
Gesteinsmaterials der Binnensee zugeführt wurde.