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SW zu sehr bald eine zweite, wohlerhaltene Grundmoräne ein
(dma). Über dem nordöstlichen Rande der Klamm schon mehr als
1 m stark, schwoll sie nach SW zu immer mehr an. Auf dem
südwestlichen Ufer erreichte sie jenseits des Auskeilens der sie unter-
lagernden Sande etwa 6—7 m Mächtigkeit. Die Oberkante dieser
jüngeren, bedeutenderen Grundmoränenschicht war i. a. horizontal.
Nur an einigen Stellen fanden sich flache, bis 2 m tiefe Gruben,
ausgefüllt mit einer dritten, jüngsten, geschichteten Sand gene-
ration (ds3), erzeugt von den Schmelzwassern der Vergletscherung,
der die Jüngere Moräne entstammt.
Der ganze Aufschluß zeigte endlich eine sehr gleichmäßig die
obere Einebnung überkleidende Lößdecke von gegen 2 m Mächtig-
keit, in ihrem obersten Drittel in der für den Bördelöß charakte-
ristischen Weise humifiziert.
Die mittlere mächtige Sandmasse (ds2) dürfte num von
vornherein dem Sandprofil entsprechend erscheinen, aus dem KoxkEn’s
Funde stammen. Zur Sicherheit wird diese Annahme dadurch, daß
auch bei Gr. Bülten gerade in ihrem oberen Abschnitt die dunklen
Färbungen wiederkehren, die für KoxzEn’s obere Fundschicht so
bezeichnend sind. In unserem Aufschluß war diese bis 2 m mäch-
tige, in Fig. 1 durch unregelmäßige Schraffur hervorgehobene Zone
in vielen Lagen und Schmitzen stark gebräunt oder geschwärzt durch
Anreicherung mit Eisen oder, wie chemisch leicht festzustellen war,
Mangan. Mit der Verbreitung dieser Sekundärbildungen geht in
meinen Proben Hand in Hand eine völlige Entkalkung. (Wie
sonst der Kalkgehalt in dem Sandprofil verteilt war, habe ich damals
leider nicht festgestellt.) Ganz wie bei Braunschweig war die Auf-
lagerung der dunklen Schichten nur zum Teil scharf begrenzt. An
anderen Stellen verlor sich die dunkle Färbung mehr diffus nach
unten.
Diese besonderen Eigenschaften der oberen, dunklen Sand-
schicht stützen Kokzn’s Ansicht, daß sie als interglazial aufzu-
fassen sind, trotzdem die sehr wünschenswerte Bestätigung durch
ausreichende, für die Beurteilung der Klimaverhältnisse maßgebende
Faunen- oder Florenreste, die bei Gr. Bülten ganz zu fehlen scheinen,
auch bei Braunschweig noch aussteht.
Nun darf man nach den bisherigen Ergebnissen wohl annehmen,
daß neben Resten einer Fauna und Flora, ja besser als sie, in diesen
höheren Schichten des Diluviums auch in Norddeutschland, im Ge-
biet der eigentlichen Vereisungen, mehr und mehr die Artefakte