Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 66, 1910)

LYHI - 
greifenden Keil in das Oberamt. Dieser bayrische Keil samt dem zum 
größten Teil bayrischen Gollachgebiet ist dem zu besprechenden Ge- 
biete miteinverleibt, weil die Kinder der Flora keinerlei Grenzpfähle 
respektieren !. 
I. Teil. Wildwachsende Pflanzen. 
A. Wasserpflanzen (Hygrophyten). 
In der von Ost nach West das Gebiet durchziehenden Tauber 
wächst von Röttingen* an bis Edelfingen die gelbe Nixenblume 
(Nuphar luteum Sartre, nordische Gruppe)?, die von Mergentheim ® an- 
gegebene weiße Seerose (Nymphaca alba L., nordisch) wäre wieder 
aufzusuchen (ob noch da?). Bei Mergentheim und Creglingen findet 
sich in der Tauber das spiegelnde Laichkraut (Potamogeton lucens 
L., mitteleuropäische Gruppe). In Altwassern blüht der doldige Wasser- 
liesch (Butomus umbellatus L., mitteleuropäisch : Mergentheim, Weikers- 
heim, Creglingen; Waldmannshofen in der Gollach). 
{n stehenden Gewässern finden sich: Der s chmalblättrige 
Rohrkolben (Typha angustifolia L., nordisch: Weikersheim, Auern- 
hofen*), die vielwurzelige Wasserlinse (Lemna polyrrhiza L.: 
Mergentheim, Weikersheim, Auernhofen*). 
Von selteneren Uferpflanzen seien erwähnt: Der straffe Rauken- 
senf (Sysimbrium strictissimum L., südeuropäisch: von Biberehren* bis 
Edelfingen am Tauberufer), der knolligeKälberkropf (Chaerophyllum 
bulbosum L., kontinentale Gruppe: an der Tauber bei Mergentheim, 
Weikersheim, Creglingen; am Hergottsbach bei Lichtel; an der Steinach 
bei Niedersteinach und wohl auch sonst), das gemeine Flohkraut 
(Pulicaria vulgaris GAÄRTN., mitteleuropäisch: an der Tauber bei Mergent- 
heim und Röttingen*). Die pontische Uferpflanze: Die feinblättrige 
Wicke (Vicia tenwifolia L.) findet sich da und dort, z. B. Creglingen, 
Reinsbronn, Waldmannshofen, aber nicht als Uferpflanze, sondern mit 
Samen eingeschleppt. 
Von sonstigen Hygrophyten seien erwähnt: Der giftige Hahnen- 
fuß (Ranunculus sceleratus L., nordisch : Mergentheim, Waldmannshofen, 
Erdbach), der Sumpfstorchenschnabel (Geranium nalustre L., 
pontisch: Waldmannshofen, Sechselbach, Auernhofen *, Bürgerroth *) und 
lie niedrige Schwarzwurzel (Scorzonera humilis L., pontisch). Die- 
selbe findet sich bei Mergentheim, Elpersheim und Münster, in geradezu 
üppiger Fülle wächst sie auf den Waldwiesen beim „Landturm“ in der 
Nähe von Lichtel. Nicht weit davon, aber schon über der Oberamts- 
grenze hat sie mit ihren kräftigen, holzigen Rhizomen sogar den Graben 
and den Bürgersteig der von Schrozberg nach Spielbach führenden 
' Die bayrischen Fundorte sind durch ein * bezeichnet. 
” Die Gruppeneinteilung nach „Dr. Robert Gradmann, Das Pflanzen- 
leben der schwäbischen Alb“ und gefälligen brieflichen Mitteilungen dieses 
Botanikers. 
‘ Fundorte nach Kirchner und Eichler, Exkursionsflora für Württem- 
berg, Prantl, Flora von Bayern, zum größten Teil jedoch nach eigener Beob- 
achtung,
	        

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