Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 67, 1911)

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letzterem Falle ist nicht selten auch ein gewisser Kalkgehalt vor- 
handen, so daß der Boden kleefähig ist. Auf solchen tonigen Schichten 
entspringen nicht selten schwache Quellen und teils. durch diese, 
teils durch künstliche Bewässerung wird der Boden dann zu Wiesen 
geeignet *.“ Andererseits aber: „Die übrigen Schichten des mittleren 
Buntsandsteins liefern einen trockenen, sandigen, oft sehr steinigen 
Boden, welcher sich nur mittelmäßig zu Ackerboden eignet und fast 
auch überall mit Wald bedeckt ist.“ - 
„Abgesehen von den durch die verschiedenen. Oberflächen- 
formen bedingten Verschiedenheiten ist die Dammerde des Bausand- 
steins recht verschieden von der des übrigen Buntsandsteins in 
ihrer Ertragfähigkeit infolge ihrer Beschaffenheit. Die Sandstein- 
bänke verwittern je nach ihrer Festigkeit mehr oder minder leicht 
zu einem trockenen Sandboden, welcher braun und ziemlich tief- 
gründig sein kanrı und dann gewöhnlich als „Lehm“ bezeichnet 
wird; er unterscheidet. sich von Diluviallehm aber sehr bedeutend 
durch die rundliche Gestalt und auch bedeutendere Größe seiner 
Quarzkörner und durch geringere Fruchtbarkeit, da er einerseits arm 
an Pflanzennährstoffen und andererseits für Wasser ‚weniger durch- 
lässig, mehr Schlämmsand-artig ist und dann auch eine etwaige 
Drainierung leicht wieder verschlämmt *.“ 
Mitunter vermögen die den Sandsteinen teilweise recht reich- 
lich eingelagerten Tongallen den durch die. Verwitterung des Sand- 
steins gebildeten sterilen .Sandboden physikalisch, wenn auch nur 
im geringen Grade, aufzubessern“, so daß dann leichte lehmige 
Sandböden entstehen. Daß die Mächtigkeit der Dammerde von der 
Terrainbeschaffenheit stark beeinflußt wird, ist selbstverständlich, 
doch mag es hier noch besonders betont werden. In Einsenkungen 
auf der Oberfläche oder in geneigter Lage wird sie tiefgründiger 
und damit fruchtbarer, während auf steilem Terrain ihre Mächtig- 
keit mit dem Grade der Neigung desselben abnimmt. 
| Daß sich der Boden der lettigen Sandsteine bezw. Sandstein- 
letten und Kaolinsandsteine noch besser in chemischer wie physi- 
kalischer Beziehung verhält, braucht keiner weiteren Erwähnung und 
leiten uns diese Bildungen zu den eingelagerten Schiefertonen, 
Erl. z. Bl. Friedewald S, 5 ete. 
* v, Koenen: „Über Buntsandstein des Sölling.‘“ Jahrb., d, Kgl, Preuß, 
geol, Landesanstalt. 1902, XXIII. S, 615, 
* Vergl. Erl. z. Bl. Epfenbach und Neustadt der badischen Karte. 
Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1911.
	        
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