Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 67, 1911)

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Dolomitbänken und Kaolinen über. Jedoch treten diese nur in ge- 
ringer Verbreitung bodenbildend auf, da sie einerseits überhaupt 
nur gering vorhanden sind, andererseits nicht häufig zutage an- 
stehen. 
Welchen Einfluß die Kaolin- und Dolomiteinlagerungen auf 
die Böden ausüben, braucht ebenfalls nach den voraufgegangenen Er- 
örterungen über die analogen Bildungen im unteren Buntsandstein 
und ihrer chemischen Natur nicht weiter hervorgehoben zu werden. 
Dagegen sei kurz auf ihr Verhalten gegenüber den Verwitterungs- 
einflüssen hingewiesen, 
Als Rückstände chemisch wie mechanisch aufbereiteter Minerale 
ist die Anteilnahme der Schiefertone und Tone an der chemischen 
Verwitterung nur gering oder überhaupt nicht vorhanden, Daher 
unterliegen sie hauptsächlich nur den Einflüssen des mechanischen 
Zerfalls, der sich zuerst in einer Trennung der einzelnen Schichten kund- 
gibt, was sich jedoch meist äußerst schnell zu vollziehen pflegt, so daß 
nach verhältnismäßig kurzer Zeit schon ein mehr oder minder fetter 
Lehm, je nach der Menge des Sandgehaltes der Schieferletten und 
Tone resultiert. Der entstandene Boden ist meist kalt und naß 
und eignet sich daher hauptsächlich für Wiesenland. Ein weit vor- 
teilhafterer Boden entsteht jedoch dann, wenn er aus Lagen, die 
Sandstein und Schieferton enthalten, hervorgeht. v, KoEnEn und 
Esert schildern die Verwitterung eines solchen Schiefertones aus der 
unteren Abteilung des mittleren Buntsandsteins und äußern sich 
darüber wie folgt: „Eine interessante Erscheinung ist die auffällige 
Verwitterungsfähigkeit der Schichten dieser unteren Abteilung des 
mittleren Buntsandsteins, namentlich der Schiefertone, Dieselbe er- 
streckt sich bis zu 2 m Tiefe und sogar noch darüber und voll- 
zieht sich mit großer Schnelligkeit. An neu angelegten Verkoppelungs- 
wegen waren die Schieferletten frisch angeschnitten. Im nächsten 
Jahre sah man noch die rötliche Färbung im Einschnitt des Weges, 
erkannte auch noch die Schieferung, doch war die Umwandlung in 
eine sandige, lehmartige Masse bereits stark vorgeschritten. Im dritten 
Jahr war nur hier und da noch eine Spur von Schieferton zu er- 
kennen, sonst aber scheinbar sandiger Lehm.“ Von einem Schiefer- 
tonprofil mit 1—2 m mächtiger Verwitterungsrinde wird weiter be- 
richtet: „Man konnte hier alle Übergänge von reinem Schieferton 
bis zum Lehm verfolgen. Die Oberfläche des frischen Schiefers war 
wellig und wurde hier und da von trichterartigen Vertiefungen. unter- 
brochen, welche sich auf ein schnelleres Vordringen der Verwitterung
	        
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