Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 67, 1911)

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wordenen Öphiuren und Asterien ist in den Profilen nicht so fest- 
gelegt, daß man in andern Gegenden nach diesen seltenen Fossilien 
in den entsprechenden Bänken mit Erfolg suchen könnte, Und doch 
habe ich von einer zweitägigen Begehung den Eindruck mitgenommen, 
daß vom Muschelkalk der Crailsheimer Gegend weit genauere Profile 
aufgestellt werden könnten, als dies schon anderswo, so auch von 
mir für die Gegend von Vaihingen a. Enz‘, versucht worden ist, 
desgleichen daß die Parallelisierung mit den übrigen Landesgegenden 
wenig Schwierigkeiten bereiten dürfte. Es sind nämlich die sonst 
in Württemberg nachgewiesenen Grenzhorizonte auch bei Crailsheim 
aufzufinden; nur sind sie offenbar durchgängig schlecht entwickelt 
und deshalb seither übersehen worden. 
Über dem ungewöhnlich reichhaltigen Encrinus-Horizont*, der 
heutzutage nicht mehr an dem altberühmten, nunmehr eingegangenen 
Fundplatz der Gaismühle, sondern besser in den neuen großen Auf- 
schlüssen am Stengelberg und bei Mistlau, Lobenhausen und Kirch- 
berg studiert wird, und der hier in seiner Oberregion auch schon 
den Ceratites compressus PuıL. führt, wie dies vom Enz-*, untern 
Neckar-* und Kochergebiet® festgestellt ist, liegt am Stengelberg 
ganz normal die Spiriferina fragilis.. Ich sah sie allerdings nur 
in einem einzigen Exemplar; die Bank ist also offenbar weit nicht 
so reichhaltig wie am Kocher und am untern Neckar; sie ist auch 
nicht so reich an Trochiten und sonstigen Fossilien wie die. Spiri- 
ferenbank von Tullau. 
Ebenso normal folgt über dem Lager des Ceratites compressus 
die Cycloides-Bank. Bei den gegenwärtigen Wegbauten zwischen 
Neidenfels und dem Stengelberg ist sie anstehend gut zu beobachten. 
Ihre Ausbildung ist allerdings nicht die, wie sie von der Enz und 
vom untern Neckar mit den Platten voll violett gefärbter Terebratula 
vulgaris var. cycloides allgemein bekannt ist. 
Für die oberen Nodosus- bezw. Semipartitus-Schichten gilt bis 
jetzt folgende Profildeutung: den untern Nodosus-Kalk beschließt 
eine Bank, die reich an Pecten laevigatus ist; darüber folgen obere 
Nodosus-Kalke. meist als Kornstein. der von unten nach oben Asterias. 
* Diese Jahresh, 1898, S, 303 
? Begleitworte a, a. 0. S. 15 
* Diese Jahresh, 1898, S. 306 
Diese Jahresh. 1905. S. 218, 
5 Diese Jahresh, 1899, S. 385. 
nressus im Enerinus-Horizont. 
4 
Auch hbei Tullau fand ich den C. com-
	        

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