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Obgleich ZeELLER diese Art in Süddentschland erst aus
der Lehrbergbank kannte, stellte er doch die Vermutung
auf, Zrigonodus keuperinus (bezw. die anderen Arten diesös
Formenkreises, wieder ganz ähnliche Zrigonodus rablensis
GREDLER und Trigonodus Bittneri WaAsGEn),; sei „ein brauch-
bares Leitfossil für die über dem Lunzer bezw. Schilf-
sandstein liegenden Schichten in und außer’ den Alpen“!
Das hat sich jetzt bestätigt. Auch noch weiter oben im Keuper
kommt Zrigonodus keuperinus‘ vor. Ich fand ein 4 cm langes, gut
bestimmbares Exemplar in dem durch seine Saurierfunde neuerdings
berühmt gewordenen Stubensandstein” von Pfaffenhofen im Strom-
berg, also noch über der Ochsenbachschicht.
IL. Chemische Analysen von zwei Steinmergeln des mittleren
Keupers.,
So häufig auch Steinmergel in der süddeutschen Keuperfor-
mation auftreten, über ihre Zusammensetzung erfährt man in der
Fachliteratur nur wenig®. Eine optische Erforschung ihrer minera-
logischen Bestandteile wird durch die ungemein feinkörnige Struktur
unmöglich gemacht. . Das war für mich die Veranlassung, Analysen
von Steinmergeln zu machen‘. Als eifrigen Sammler der schönen
Saurier- und Fischreste, die der Lehrbergsteinmergel der Roten Wand
(Stafflenberg, Sonnenberg oder Gänsheide) bei Stuttgart lieferte,
interessierte mich natürlich in erster Linie dieses Gestein. Eine
zweite Probe entnahm ich dem unteren Teil der „oberen bunten
Mergel“ (nach Lane, Heldburgstufe), nahe über‘ dem Kieselsandstein
im Gewand „Schreiber“ zwischen Heslach und Degerloch. .
: Zeller, Beiträge zur Kenntnis der Lettenkohle und des Keupers. S. 104.
Die Gleichstellung des Lunzer und des Schilfsandsteins wird übrigens verschie-
dentlich angezweifelt.
? Ich stelle diese Saurierschichten ins Liegende des „oberen Stubensand-
steins“ („Stubensandstein in engerem Sinn“) (siehe diese Arbeit, Abschn. III),
halte sie also für etwas jünger als die Stuttgarter Belodon-Schicht, die etwas
über der Mitte des „unteren Stubensandsteins“ (des „Stuttgarter Belodon-Sand-
steins“) liegt, Nach Lang’s Anschauung, der die Kieselsandsteine des „Scheiter-
häule“ für oberen Stubensandstein, nicht für Rhät, hält, würde: diese Paralle-
lisierung fraglich, (Lang, Mittlerer Keuper. II, S. 54.) "
* Analysen der Lehrbergbank gibt Gümbel in der Erläuterung zum Blatt
Bamberg der geogn. Karte des Königr. Bayern, und Lechler in den Mittei-
lungen der phys,-mediz, Sozietät Erlangen 1892, . .
Die Analysen wurden im chemischen Laboratorium der Kgl. Technischen
Hochschule unter der Aufsicht von Herrn Prof; Dr. Schmidt gemacht,‘ ;
Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1911. 2