Synopsis der deutschen Blindwanzen (Hemiptera
heteroptera, Fam. Capsidae).
Von Dr. Theodor Hüeber, Generaloberarzt a. D. in Ulm.
XIV. Teil.
(Div. Plagiognatharia. Fortsetzung.)
Plesiodema Raezurt.
Eirund, das Männchen mehr länglich, glänzend, fein blaß be-
flaumt, aber ganz ohne schuppenartige Härchen. Der kurze,
fast flache Kopf ist stark geneigt (SAUunDERS: Gesicht fast senkrecht),
nach vorne etwas ausgezogen und nur halb so breit wie der Pro-
notumgrund; der schmale Kopfschild springt kaum vor und ist von
der Stirne durch eine vertiefte Linie getrennt; die Kehle ist ganz
kurz; die gekörnten Augen stoßen an die Pronotumspitze, sind leicht
gebuchtet, weichen vorne auseinander und dehnen sich beim S weit
über die Wangen aus; der Schnabel ragt noch etwas über die hin-
teren Hüften hinaus, sein erstes Glied reicht fast bis zur Xyphusmitte;
von den etwas über der Augenspitze innseits eingefügten Fühlern
ragt das erste Glied nicht über die Kopfschildspitze hinaus, das
dritte und vierte Glied ist fein. Das Pronotum ist an seinem Grunde
gut doppelt so breit wie lang, seine Seiten sind gerade, sein hinterer
Rand abgestutzt; der Vorderbrustfortsatz ist stark gewölbt, ebenso
die Mittelbrust hinten; das Schildchen ist an seinem Grunde frei.
Die vollständig ausgebildeten Halbdecken besitzen eine zweizellige
Membran; die Flügelzelle zeigt den Haken. An den ziemlich schlanken
Beinen sind Schenkel wie Schienen unpunktiert, letztere
mit gleichfarbenen feinen Dörnchen besetzt; an den hin-
teren Fußgliedern (Tarsen) ist das dritte Glied fast so lang wie die
beiden ersten zusammen, das zweite fast um die Hälfte länger als
das erste. Das männliche Geschlechtsglied ist abgestutzt, die weib-
liche Legeröhre lang, weit über die Bauchmitte hinausreichend und
vorne zugespitzt. — Die einzige Art dieser Gattung lebt auf Nadelholz.