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tische Zersplitterung der guten alten Fasreıcıvs’schen Arten erdulden
mußten. Die älteren Autoren, auch noch KırscnBAum und For,
faßten den Gattungsbegriff Psallus sehr weit; erst FırBER (1861) be-
schränkte sich auf 16 europäische Psallus-Arten; er versteht dar-
unter kleine, längliche, robuste, flinke, meist hellfarbene Tierchen
mit quer breiterem, kürzer als das Pronotum gestaltetem Kopf, kaum
kantigem Nacken, fast horizontalem Joch, quer rautenförmiger
Wange usw. — SAunDErRs beschreibt (1892) 14 englische Arten,
deren eine (alnicola Dex. Sc.) bis jetzt noch nicht in Deutschland
(nur 1mal in Böhmen!) gefunden wurde und unter denen sich wei-
ters noch der neuerdings zur Gattung Sthenarus zählende C. Roter-
mundi ScHoLz befindet. — Puron zählt in seinem jüngsten (1899)
Katalog 62 paläarktische Psallus- Arten auf, von denen sich immerhin
24 in Deutschland und den nächst angrenzenden Ländern finden.
Länglich, langoval, die Männchen etwas mehr in die Länge
gezogen, die Weibchen mehr oder weniger länglich eiförmig, auf der
Oberseite stets glänzend, niemals grün, sondern schwärz-
lich, bräunlich, rostfarben, gelblich oder weißlich und zumeist mit
goldigen, kupfrigen, bronzenen, silbrigen oder weißlichen, leicht aus-
gehenden Härchen oder Schüppchen bedeckt, denen andere, schwarze,
halbliegende Haare mehr oder weniger dicht beigemischt sind. Bei
manchen Arten sind Männchen und Weibchen verschieden gefärbt.
Der stark geneigte, oft fast senkrechte Kopf ist in die Quere ge-
zogen und von der Seite gesehen niemals länger als hoch, oft etwas
kürzer: der Scheitel ungerandet; der zusammengepreßte Kopf-
schild deutlich vorspringend; die Wangen nieder; die Kehle schief,
oft nur sehr kurz, Die über die Wangen sich ausdehnenden Augen
sind meist stark gekörnt und mehr weniger vorspringend. Der
Schnabel reicht mindestens bis zu den mittleren Hüften
oder noch darüber hinaus, sein erstes Glied reicht etwa bis zur Xy-
phus-Mitte. Von den Fühlern überragt das erste Glied nur selten
die Kopfschildspitze, das zweite Glied ist beim d in seiner ganzen
Ausdehnung mehr oder weniger verdickt, während dies beim
@ nur gegen das Ende hin bescheiden zutrifft. Das kurz-trapez-
förmige Pronotum ist nach vorne zu stark verschmälert, hat gerade
Seiten, fast geraden Vorderrand und abgestutzten Grund; die Schwielen
sind mehr oder weniger abgegrenzt; der Vorderbrustfortsatz ist ge-
wölbt. Die Halbdecken sind länger als der Hinterleib, beim d fast
parallelseitig, beim Q& breit abgerundet; der Keilbruch ist nicht be-
sonders tief; die Membran ist zweizellig; die Flügel besitzen