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Bildungen. Ich erlaube mir deshalb, eine genauere Untersuchung
dieser Bildungen und eine Vergleichung derselben mit denjenigen
der Sandgruben usw. zu veröffentlichen. Ich bezeichne hierbei die
unteren Schichten des vorderen Grot und der Hohen
Steige, in denen an Stelle des Planorbis steinheimensis noch Plan-
orbis laevis vorkommt, als /aevis-Zone. (Die frühere Be-
zeichnung „am Neuselhalderhof“ dürfte aufzugeben sein, weil der
Weiler Neuselhalden, über 1'/z km vom Rande des Beckens entfernt,
in einem reinen Gebiete von oberem weißem Jura liegt.)
Für die Sande am Steinhirt-Klosterberg, die in gleicher
Weise wie die dort anstehenden Sprudelkalkfelsen und die anderen
Tertiärbildungen am Rande des Beckens den Planorbis steinheim-
ensis, tenuis, multiformis usw. enthalten, gebrauche ich der
Kürze halber die hier übliche Bezeichnung „Sandgrube“, Ich
habe hierbei hauptsächlich die Pharion’sche Sandgrube im Auge, in
der auch die vielen Landschnecken vorkommen, die in der Kopp’schen
und Eder’schen Grube fast ganz fehlen.
Bei meinen Untersuchungen hat mich Herr Carıo H. Jooss,
Stuttgart, durch Überlassung von Vergleichsmaterial aus seiner über-
aus reichhaltigen Sammlung in der liebenswürdigsten Weise unter-
stützt, ebenso Herr Professor Dr. E. FrasAs, Stuttgart, und sein
Assistent, Herr Dr. Dierricn, durch Übersendung von Material aus
der K. Naturaliensammlung; ich spreche diesen Herrn auch an dieser
Stelle meinen verbindlichsten Dank aus.
Beschreibung der in der laevis-Zone gefundenen Weichtiere.
Oleacina (Boltenia) Hildegardiae GotrscHICK.
Taf. VII Fig. 1 und 1a.
Gehäuse länglich zugespitzt; stark 5 Umgänge, nur ganz wenig
gewölbt, durch seichte, feingekerbte Nähte getrennt; Spitze stumpf.
Schale sehr glänzend; feine, unregelmäßig verteilte, flachgekrümmte
Anwachsstreifchen und überaus feine, nur bei guter Vergrößerung
sichtbare, stellenweise verlöschende Spiralstreifchen.
Länge 11,2 mm; größte Breite 3,8 mm; letzter Umgang 7 mm
hoch; Mündung 6.2 mm lang, größte Breite derselben 1,8 mm.
Nur 1 prachtvoll erhaltenes Gehäuse im untern Teil der (aevis-
Zone gefunden.
Die hiesige Form hat am meisten Ähnlichkeit mit der mir von
Herrn Jooss, Stuttgart, zur Vergleichung übersandten Oleacina.