Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 67, 1911)

Die Tertiärbildungen am Albrand in der Ulmer 
Gegend. 
Von Professor Dr. E. Fraas, | 
Die Tertiärbildungen am Südostrande unserer Alb und in Ober- 
schwaben sind schon seit dem Beginn der Forschung in diesem 
Gebiet Gegenstand eifriger Untersuchungen, aber auch mehr oder 
minder heftiger Kontroversen gewesen. Sie sind auch jetzt noch 
keineswegs so geklärt, daß man gewissermaßen mit Ruhe zur Tages- 
ordnung übergehen könnte. In erfreulicher Weise wurden gerade 
in den letzten 10 Jahren die Tertiärstudien wieder aufgenommen 
und eine Reihe interessanter Arbeiten sind von RoLL1ER, KonraD 
MiıLLeER, Koxen, MöLLEeR und MAHLER, SCHAD, REGELMANN und KRANz 
zu verzeichnen, welche teils in unseren Jahresheften niedergelegt, 
teils in anderweitigen Zeitschriften erschienen sind !. 
Die Fragen, um die es sich dabei handelt, sind einerseits 
stratigraphischer, andererseits tektonischer Natur. Bezüglich der 
Stratigraphie können wir zwischen einer schwäbischen und einer 
Schweizer Schule unterscheiden. Wir Schwaben halten noch an der 
schon von Prosst, K. MıLLErR, QuEensTEDT, O. Fraas u. a. aufgestellten, 
wenn auch neuerdings durch die Vergleiche der Schneckenfauna mit 
den Mainzer Bildungen etwas veränderten Schichtenfolge fest, welche 
von oben nach unten folgendes ergibt: 
1. oberer (obermiocäner) Süßwasserkalk mit Helix sylvana, gegen 
Oberschwaben zu in die obere Süßwassermolasse übergehend; 
2. Brackwassermolasse (oberes Mittelmiocän) ; 
3. Meeresmolasse (mittleres Miocän); 
4. untere (oligocäne, früher untermiocäne) Süßwasserkalke mit 
Helix rugulosa und crepidostoma, in Oberschwaben in die 
untere Süßwassermolasse übergehend. 
* Vergl. die Literaturzusammenstellungen bei E. Fraas, Versammlungs- 
berrichte des Oberrh. Geol. Ver, 1908, S. 11, und bei J. Schad, diese Jahresh, 
64. Jahrg, 1908, S. 303.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.