Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 67, 1911)

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so daß wir mit größter Sicherheit die vollständig horizontale Lage- 
rung der Juraplatte, d.h. der Grenzbank zum Tertiär feststellen 
können. Das Tertiär beginnt mit den unteren Süßwasserkalken, 
welche mit einer Mächtigkeit von 75 m nahezu das ganze Hoch- 
sträß aufbauen und im unteren Teile aus Rugulosa-, im oberen aus 
Crepidostoma-Kalken mit Einlagerung von Pflanzenkalken besteht. 
Nur an zwei Punkten wird der untere Süßwasserkalk noch von 
Zeoßil Such bas Machabeiss. 
BlauTal Diekingen-Markbroii Ermingen Grimelfingen Wiblingen Gerlenhofen 
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Fig. 2, 
jüngeren Schichten in Gestalt der Muschelsandsteine überlagert, und 
zwar ist dies die berühmte Turritellenplatte von Ermingen und ein 
neuer für die Stratigraphie überaus wichtiger Fundplatz bei Dietingen, 
dessen Auffindung wir Herrn Hauptlehrer Kern in Markbronn ver- 
danken. Es zeigt sich nun, daß die beiden Lokalitäten mit ihrer 
untern Grenze annähernd genau dieselbe Höhenlage (Dietingen 625 m, 
Ermingen 630 m) einnehmen, und es bestätigt dies die an der Grenze 
des Tertiärs zum Jura gemachte Beobachtung von der horizontalen 
Lagerung der Hochsträß-Schichten. Daß die beiden Lokalitäten nur 
die letzten Denudationsreste einer früheren Decke von miocänem 
Muschelsandstein sind, wird wohl jedermann anerkennen und ebenso 
auch, daß sie mit den Vorkommnissen von Jungingen, Beimerstetten 
und weiterhin denen von Öllingen und Rammingen zusammengehören. 
Wir haben also hier tektonisch betrachtet noch den Südostrand der 
Alb vor uns, ebenso wie in unserem vorigen Profil auf den Höhen 
von Rammingen und Öllingen. 
Verfolgen wir weiterhin gegen Südosten die Grenze zwischen 
Jura und Tertiär, so gibt uns allerdings unsere Profillinie, welche 
von Ermingen gegen Grimmelfingen verläuft, keinen Aufschluß, da 
wir hier über das Gehänge des aus unterem Süßwasserkalk gebil- 
deten Kuhberges kommen. Wir müssen den Talweg von Erstetten 
nach Einsingen wählen, wo wir im Erbesgrund in zahlreichen, selt- 
samerweise in der geologischen Karte 1:50000 nicht berücksich- 
tigten Aufschlüssen die Grenze zwischen Kugulosa-Kalk und Weißjura
	        
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