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bei Barancy einen Knieschuß erhielt, wurde Dr. Auer Führer der
3. Kompagnie, die er bis zu seinem Tod befehligte. Am 15. Sep-
tember erhielt er bei Fleville das Eiserne Kreuz II, Kl., das er sich
in verschiedenen Schlachten durch seine Tapferkeit, seine Umsicht
und Energie verdient hatte. Nach langen, fast täglichen Kämpfen
in den Argonnen wurde sein Regiment nach Nordfrankreich verlegt,
wo Dr. Auer in der dunklen Nacht vom 20./21. Oktober auf einem
Patrouillengang bei dem Hof La Voirie, ca. 15 km westlich Lille,
durch die Hand eines französischen Kavalleristen fiel, der ihm einen
wuchtigen Säbelhieb auf den Kopf versetzte.
Mit Dr. Erwiıs Auzr verschied ein Mann, der nicht nur einen
offenen Blick und ein ungemein reges Interesse für die Natur besaß,
sondern auch eine große Liebe zu der ihm anvertrauten Jugend an
den Tag legte. Seine Schüler, die ihn allgemein sehr achteten,
liebten und verehrten, werden ihm gewiß ein dankbares, treues An-
denken bewahren. A
Dr. rer. nat. Hermann Broß
Öberreallehrer in Stuttgart.
Am 30, März 1882 als Sohn des Professors Bross in Stuttgart
geboren, erhielt H. Bross seine Ausbildung als Volksschullehrer auf
dem Seminar Eßlingen, bestand 1901 die erste Dienstprüfung und
war ein halbes Jahr als Volksschullehrer tätig. Dann setzte er sich
wieder auf die Schulbank, trat in die Friedrich-Eugen-Realschule.
ein und bestand an. dieser nach zwei Jahren die Reifeprüfung. Vom
Herbst 1904-—1907 besuchte er die Technische Hochschule in Stutt-
gart, um Naturwissenschaften zu studieren, war 1'/2 Semester in
Tübingen, wo er auf eine petrographische, in Stuttgart ausgeführte
Arbeit „Über die Quarzporphyre von Dossenheim, eine petrogenetische
Studie“ promovierte und trat unmittelbar darauf im Februar 1908
eine Hauslehrerstelle in Südbrasilien an, die ihn 1!/2 Jahre im Aus-
lande hielt. Im Wintersemester 1909—1910 war er wiederum an
der Technischen Hochschule eingeschrieben, das Sommersemester
darauf in Tübingen; im Herbst 1910 erstand er seine erste realistische
Dienstprüfung, 1911 die zweite, beide mit gutem Erfolge. 1912
erhielt er eine ständige Anstellung als Oberreallehrer der Bürger-
schule 11 in Stuttgart, und als noch in diesem Jahre die umfang-
reichen wissenschaftlichen Vorbereitungen für die in Stuttgart 1914
geplante Gesundheitsausstellung in Angriff genommen werden mußten,