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stehen. Bei der Ausführung dieses Gedankens fand Frass in seinem
Assistenten einen verständnisvollen Mitarbeiter, der mit Hingebung
und Eifer sich dieser dankbaren Aufgabe unterzog. Unter seiner
Hand erfüllte die paläontologische Sammlung die neuerdings mehr-
fach ausgesprochene Forderung der paläobiologischen Darstellung.
Rasch wurde Dr. Hay heimisch in der Sammlung und im Land,
und als er von einer deutschen Universität die ehrenvolle Aufforde-
rung erhielt, sich mit Annahme einer Assistentenstelle am dortigen
geologischen Institut zugleich zu habilitieren, zog er es vor, dem
Naturalienkabinett treu zu bleiben. Auch über den Tod hinaus be-
wies er seine Anhänglichkeit an diese Anstalt, indem er die für die
Naturaliensammlung erwünschten Werke seiner Bibliothek ihr ver-
machte. Aber alle Hoffnungen, die er und sein Vorstand für die
Zukunft hegten, wurden durch den Krieg vernichtet. Ende Juni
1914 war Haun, der seine militärische Dienstpflicht beim 3. bayer.
Artillerieregiment erfüllt hatte und daselbst . Reserveleutnant war,
zur Ableistung einer Übung bei dem Regiment einberufen worden
und zog mit diesem in den ersten Augusttagen ins Feld. Zu kurzem
Lebewohl kam er noch einmal nach Stuttgart. Frisch und hell
klangen seine Abschiedsworte: „Wir werden tüchtig feuern; auf
frohes Wiedersehen!“ Es sollte anders kommen. Schon am 8. Sep-
tember erlitt er bei Trouville vor Nancy den Tod für das Vaterland.
Um ihn trauern auch in Schwaben viele Freunde, die gemeinsames
Interesse an der Geologie verbindet und die den tüchtigen Jungen
Gelehrten rasch schätzen gelernt hatten, um ihn trauern seine Kol-
legen an der Naturaliensammlung und besonders beklagte den raschen
flingang seines Assistenten Professor Fraas, der so bald schon dem
jungen Freund folgen sollte. K. Lampert.
Dr. rer. nat. Johannes Leuze
Assistent ar Geologisch - Paläontologischen Institut der Universität Tübingen,
Zu den Heldenopfern des Sturmes auf den „Granatenhof“ bei
La Bassge in Nordfrankreich vom 17./18. Januar 1915 muß ich
meinen lieben Assistenten, Dr. Jon. LEuze, zählen. Er kehrte von dem
Sturmangriff nicht zurück; keine Nachricht traf seither von ihm ein;
seine Kampfgenossen zweifeln nicht, daß er gefallen:
Jor. LEuze wurde am 14. Dezember 1883 zu Bagida in Deutsch-
Togo als Sohn eines Missionars geboren. In der schwäbischen
Heimat seines Vaters bereitete er sich zunächst auf den Beruf eines