Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 71, 1915)

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3. Varietäten des Craspedosoma alemannicum Ver1. 
Von den links- und rechtsrheinischen Rassen und Varietäten 
des Ur. alemannicum ist schon in mehreren Aufsätzen die Rede 
gewesen. Im 53. Diplop.-Aufsatz, Zur Kenntnis deutscher Cras- 
pedosomen‘, habe ich die (schon im XXVI. Kapitel des 31. bis 
35. Aufsatzes, Nova Acta 1910) aufgestellte var. graniticolum auf 
S. 76 hervorgehoben als eine Form, welche am besten zwischen 
den links- und rechtsrheinischen alemannicum vermittelt. 
Durch BieLER sind dann a. a. O0. noch weitere Vorkommnisse von 
„Jinksrheinischen“ alemannicum im südwestlichen Baden fest- 
gestellt worden. Insbesondere kommt seine var. denticulatum 
in Betracht, von welcher er S. 732 folgendes schreibt: 
„Zoogeographisch von Bedeutung ist die Tatsache, daß ich in 
der Nähe von Hausach zusammen mit einem bavaricum ein d 
gefunden habe, dessen Podosternit restlos mit dem von aleman- 
nicum alsaticum var. alsatıcum übereinstimmt, dessen Cheirit 
jedoch den rechtsrheinischen Formen sich anschließt, indem es nicht 
zur Ausbildung von Hakenzahn und Läppchen* kommt, das von 
jenem durch eine Bucht getrennt ist, sondern zur Differenzierung 
einer 4—5zähnigen, unter die Hinterhälfte des Querlappens greifenden 
Muldenkante. Auf diese Abweichung gründet sich meine neue 
var. denticulatum BIiGLER.“ 
Am 20. IV. 14 habe ich nun selbst bei der Ruine Hohennagold 
ein Craspedosoma d erbeutet, welches zweifellos zu denticu- 
Jatum gehört. Diese Übergangsform zwischen westlichen und 
östlichen alemannicum gehört insofern zu alsaticum, als der 
vordere Mittelfortsatz des Podosternit entschieden über den Grund 
des hinteren hinausragt. Sonst aber ist sie doch richtiger zu 
bavaricum zu stellen, mit welchem sie übereinstimmt: 
a) in den Cheiriten, 
b) in der sehr kräftigen dunkeln Pigmentierung des Podo- 
sternit und 
c) gehört sie auch geographisch nach Osten, da sie gemein- 
sam mit Vertretern der Rassen bavaricum und brevilobatum 
gefunden worden ist. 
Meine. Frühjahrsexkursionen im Schwarzwald haben mich 
jedoch mit weiteren interessanten Übergangsformen zwischen 
Sitzungsber. Gesellsch. nat. Freunde, Berlin 1912, No. 2a, 
* Mit diesen Bezeichnungen hat Bigler in richtiger Weise auf meine 
angegebenen Aufsätze Bezug genommen.
	        
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