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verhältnisse sind also auch abhängig von der geo-
logischen Beschaffenheit des Untergrundes.
Daß auch im Donautal Schichtgrenzen eine große Rolle
spielen, zeigt sich deutlich an der Mühle vor Stetten a. D., wo der
Kesselbach eine bedeutende Wasserzufuhr erhält, die nicht aus einer
einzelnen Quelle, sondern aus einem Quellband, einer Art Wasser-
schicht von 20—30 m Länge, direkt ins Flußbett austritt an der
Grenze a@/ß.
Für den Heuberg westlich des Schmeientals ergibt sich dem-
nach vermöge der tiefen Lage der wasserführenden Täler, im unteren
Weißjura oder gar im Braunen Jura, die Unmöglichkeit der Annahme
eines Kurstwasserspiegels. Dagegen für diejenigen Täler, die wie
das Schmeiental höchstens teilweise im unteren Weißjura, der Haupt-
sache nach aber im mittleren und oberen verlaufen, bringt die
Karstwassertheorie eine wirklich einfache Lösung der Quellenfrage.
Daß ein‘ grundsätzlich anderes Verhalten der mittleren Alb und
des Heubergs angenommen werden muß, zeigt sich auch aus der
Geröllführung der Flüsse; während noch die Schmiecha fast keine
Gerölle im Flußbett aufzuweisen hat, ist die Geröllführung der Bära
ziemlich bedeutend. Im Schmiechabett finden wir wie bei den
Flüßchen der mittleren Alb fast nur Lehm. Wenn die Bära und
die Lippach kein abweichendes Verhalten zeigen würden, so könnte
man versucht sein, die ganze Erscheinung auf das geringe Gefäl)
der Donauzuflüsse zurückzuführen; da aber diese auffallende Tatsache
nicht allen Donauzuflüssen zukommt, so ist eine andere Erklärung mit
zu berücksichtigen. Die mit dem Karstwasser im Zusammenhang
stehenden Talquellen der Schmeie und der Flüsse der mittleren Alb
sind natürlich nicht imstande, viel Gerölle mitzuführen, während die
Gehängequellen der Bära und des Lippachs ähnlich den Flüssen der
Neckarseite mehr Gerölle talabwärts führen, wenn auch weder in
der Bära noch im Lippach wegen des ungleich geringeren Gefälls
so viel und so großes Geschiebe anzutreffen ist wie in den Stirn-
Aüßchen der Alb.
Auch die Lage und die Wasserführung der Quellen weist in
den beiden verschiedenen Gruppen verschiedenes Verhalten auf. Die
Talquellen haben eine fast konstant bleibende, oder jedenfalls nicht so
sehr varilierende Wasserführung wie. die Gehängequellen, die während
der trockenen Jahreszeit vielfach ganz oder annähernd versiegen.
Auch gelingt es gar nicht allen Gehängequellen, überhaupt je die
Talsohle und den Fluß zu erreichen. Nach ganz kurzem, oft nur