Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 71, 1915)

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Weißjuragries hin; der größte Teil der roten Mergel jedoch dürfte 
als Terra-rossa-Bildung aufgefaßt werden. Der Pyrit ist in den Ter- 
tiärmergeln nur spärlich vertreten, und so ist der Oxydation des 
Pyrits nur eine ganz nebensächliche Rolle zuzuweisen. 
Als Schlußfolgerung ergibt sich hieraus, daß nirgends am Alb- 
rande sich sichere Reste des Oligocänmeeres vorfinden, und so 
scheint mir WALTHFR nicht so unrecht zu haben, wenn er über die 
Verbreitung des Oligocänmeeres schreibt: „Die oligocäne Meeresfauna 
folgt dem Fuß der Alpen und läßt sich nirgends über die ganze 
Breite der Donausenke bis an den Rand des Jura verfolgen.“ 
Die Meeresmolasse. 
1. Gegend von Biberach. 
Längs der Richtung Rupertshofen—Ingerkingen läßt sich die 
Überlagerung der unteren Süßwassermolasse durch die Meeresmolasse 
verfolgen. Am besten ist dies zu beobachten am schon erwähnten 
Einschnitt des Mühlsteig bei Ingerkingen‘, welche Stelle erstmals 
von Prosst im Jahre 1866 bei einer Kellergrabung entdeckt wurde. 
Es bietet sich hier folgendes Profil: 
Lehm und Gerölle. 
4 m feingeschichteter Mergel und grünlicher glaukonitischer 
Mergelsand mit Zähnen von Lamna, Ozxzyrhina und 
Carcharodon , Bruchstücke von Schalen von Ostreen 
und Pecten, stark abgerollten Knochenfragmenten und 
kleinen Geschieben bis zu Walnußgröße, vor allem 
schwarzen Hornsteinsplittern. 
3 m rote Mergel, 
Sand und blaue und gelbe Mergel. 
Die Meeresmolasse breitet sich dann weiter aus über die Mar- 
kungen Altheim, Schemmerberg, Langenschemmern, Röhrwangen, 
Warthausen, und jenseits des Rißtals bei Äpfingen und Baltringen. 
Die Oberfläche ist zwar meist von Lehm und Geröllen bedeckt, aber 
wo die Täler einigermaßen tief eingeschnitten sind, somit besonders 
das’ Rißtal entlang, tritt die Meeresmolasse vielfach an den Halden 
zutage. 
Am Burgstall bei Altheim stehen feingeschichtete Sande und 
Sandmergel an, die sich auf der Höhe bis Schemmerberg verfolgen 
‘ GümBeEL gibt in der Geologie von Bayern, IT. Bd., S. 368, ein Profil durch 
das oberschwäbische Tertiär, in dem er die Meeresmolasse bis Berg einzeichnet,
	        

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