Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 71, 1915)

Präsident a. D. Dr. v. Graner 
+ 25, September 1914, 
Mit Dr. FrIEDRICH VON GRANER, dem ehemaligen Vorstand der 
K. Württemb. Forstdirektion, ist nicht nur ein warmer Freund des 
Vereins für vaterländische Naturkunde, sondern auch ein langjähriges 
Ausschußmitglied desselben, ein allzeit reger Teilnehmer der Ver- 
sammlungen und des „Schneckenkranzes“ dahingegangen. Wenn 
auch der Schwerpunkt seines Wirkens auf forstlichem Gebiet lag, 
so müssen wir dieses Mannes doch auch hier als eines Förderers 
der Naturwissenschaften und des Heimatschutzes, besonders als 
Kenners schwäbischer Geologie und Bodenkunde und als Beirats 
der Geologischen Abteilung des Statistischen Landesamtes eingehend 
gedenken. War es uns doch infolge letztwilliger Bestimmung des 
Verstorbenen nicht vergönnt, am Grabe desselben unserer Wert- 
schätzung und Dankbarkeit Ausdruck zu geben. 
FRIEDRICH GRANER War am 17. März 1847 zu Ludwigsburg als 
Sohn des späteren Oberkriegsrats GrANER geboren. Er durchlief das 
Stuttgarter Gymnasium, studierte an der Universität Tübingen und 
an der damaligen Land- und forstwirtschaftlichen Akademie Hohen- 
heim Forstwissenschaft samt Hilfswissenschaften und fand an dieser 
Akademie, nachdem er die beiden Forstdienstprüfungen mit Aus- 
zeichnung bestanden, seine erste Verwendung als sogen. Forstrepetent, 
d. h. als Hilfslehrer und zugleich Assistent des ersten Forstprofessors 
Dr. Hera. NÖRDLINGER in der Verwaltung des Lehrreviers Hohenheim. 
Hier war GRANER von 1870—73 tätig und wurde sodann zu einer 
besonderen Vertrauensstellung berufen, zum Kollegialhilfsarbeiter der 
Katasterkommission, die damals zum Vollzug des Gesetzes betr. die 
Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer eingesetzt worden war. GRANER 
hatte die Austührungsvorschriften zum Gesetz, soweit die Waldungen 
in Betracht kamen, zu bearbeiten und das Geschäft der Einschätzung 
der Waldungen zur Grundsteuer zu leiten. Er setzte diese Tätigkeit 
als „Landesschätzer“ fort, als ihm 1874 die Verwaltung des Forst- 
reviers Stubersheim auf der Schwäb. Alb, später diejenige des Reviers 
Weingarten in Oberschwaben übertragen wurde. Im Dezember 
Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1915,
	        

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