1. Bericht über die geschäftlichen‘ Angelegenheiten
des Vereins.
Bericht über die siebzigste Hauptversammlung
am 28. November 1915 in Stuttgart.
Wie im letzten Jahreshefte auf S. VII mitgeteilt wurde, war auf
der Hauptversammlung des Vereins zu Stuttgart im Jahre 1914 in
Aussicht genommen worden, die satzungsmäßige Jahresversammlung im
Jahre 1915 in Gmünd abzuhalten, wo der zu gleicher. Zeit sein 25Jähriges
Bestehen feiernde Verein für Naturkunde dem älteren Schwester-
verein Einblick in seine Bestrebungen und Leistungen zu gewähren ge-
dachte... Das bald nach jenem Beschluß über Europa hereinbrechende
blutige Völkerringen ließ, wie so vieles andere Friedenswerk, auch
unsere Vereinstätigkeit zunächst in den Hintergrund treten. Da die
Gedanken eines Jeden nur auf den Schutz der Heimat, des Vaterlandes
und seiner in jahrhundertelanger schwerer Aıbeit errungenen Kultur-
gutes gerichtet waren, war auch bei den Daheimgebliebenen, nicht in
der Front kämpfenden und wirkenden Vereinszugehörigen keine Neigung
vorhanden, sich durch wissenschaftliche Unterhaltung auch nur vorüber-
gehend auf freundliche Lieblingsgebiete ablenken zu lassen. So wurden
denn bei Beginn des Winters weder die wissenschaftlichen Abende in
Stuttgart, noch die Zusammenkünfte der Zweigvereine in den ver-
schiedenen Landesbezirken aufgenommen, noch auch war Stimmung
vorhanden, während des draußen töbenden Weltorkans in der fröhlichen
„Gaudia mundi“ ein „Jahresfest“ in üblicher Weise abzuhalten. Es
wurde daher vom Ausschuß beschlossen, das letztere bis zur Rückkehr
freundlicherer Zeiten zu verschieben, inzwischen aber zur Erledigung
der durch die Vereinssatzung vorgeschriebenen Geschäfte eine Haupt-
versammlung nach Stuttgart einzu berufen, wo sie dann am Vormittag
des 28. November 1915 im Hörsaal der geologisch-mineralogischen Ab-
teilung der K. Technischen Hochschule stattfand.
Zu Beginn der Versammlung begrüßte der Vereinsvorstand, Prof.
Dr. A. Sauer, die erschienenen Vereinsmitglieder mit einem Hinweis