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weiterte Schalenmündung zeigen. In der Größe bleiben die Tiere etwas
hinter dem Durchschnittsmaß zurück, Ziemlich weiter westlich von
diesem Platz befindet sich auch noch ein Fundort für etwas größere
Normalformen, nämlich bei Dagersheim im Oberamtsbezirk Böblingen.
Von hier über die „Filder“ uns wieder ins Neckartal begebend,
kommen wir an einige Altwasser des Flusses bei Pfauhausen und Neckar-
tailfingen, denen wir meist stark inkrustierte, im allgemeinen normal
geformte, oftmals aber auch dem {urgida-Typus zugeneigte Teich-
schnecken entnehmen können; fast kongruente Formen mit dem gleichen
Überzug finden wir in Blaulach-Altwassern bei Tübingen, weiterhin
Normalformen in der Größe zum Teil etwas reduziert und ohne Inkrustie-
rung in einem Neckaraltwasser bei Altenburg und im Teich des botanischen
Gartens der Universitätsstadt. Bei Rottenburg endlich finden. sich
neben ziemlich großen, etwas gedrungenen Normalformen ein Prozent-
satz von etwas schlankeren, ein wenig zum producta-Typus hinneigenden
Schalen,
Wir überschreiten nun die vierte Zone, unsere Schwäbische
Alb, die sich, wie GEYER sagt, als ein Grenzwall zwischen das von
Wassermollusken bewohnte nieder- und oberschwäbische Gebiet ein-
schiebt. Das Plateau der Alb bietet, soweit bekannt, keine Wohnorte
für unsere große Limnaea dar, solche treffen wir erst wieder im Gebiet
der langsam fließenden Donauzuflüsse und im Donaugebiet selbst.
Da bietet uns zuerst der Itzelberger „See“ bei Königsbronn Formen
von ziemlich stattlicher Größe, die sich in ihren Individuen zwischen
der Normalgestalt, der turgida- und angulosa-Form bewegen; eine typische
turgida von diesem Fundort ist in Fig. 5 unserer Tafel- abgebildet.
Bei Giengen an der Brenz treffen wir ähnliche Formen wieder,
nur daß die turgida-Form hier nicht annähernd erreicht wird. Weiterhin
finden wir schöne und ansehnliche, etwas mehr gegen den producta-Typ
hinneigende Gehäuse im Bleichergraben bei Ulm, ebendaselbst aber
auch fast ausgesprochene angulosa-Formen unter den anderen gemischt.
Der Schmiecher „See“ bei Schelklingen zeigt uns merkwürdig
kleine und dabei dünnschalige, vielleicht auch zum fragilis-Kreis gehörige
Kümmerformen, wogegen wir den Altwassern der Donau bei Ehingen,
Berg und Munderkingen schöne, im allgemeinen normal gestaltete, zum
Teil aber sowohl der furgida- wie auch der angulosa- und sogar der
producta-Form zustrebende Gehäuse entnehmen können. Unter den
Exemplaren aus dem Berger Altwasser befand sich auch eine „deformatio
scalaris“, die eigentümliche, wendeltreppenartig mißgebildete Gehäuse-
form. die auf eine Störung der Windungsrichtung in der Nahtrinne zu-
Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1916.