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stets mehr oder minder dünnwandig sind. Es geht nun aber der
Diaphanismus zugleich auch in den Melanismus über, weil er
gigentlich nur auf der Dünnschaligkeit beruht und nicht auf gleich-
zeitigem Mangel des Pigments.
Mehrere Clausilia-Arten, so besonders laminata MonT., ortho-
stoma MxeEg., biplicata Mont., dubia Drap., lineolata HeLD und zli-
catula Drap. finden sich in tiefschattigen Wäldern und in feuchten
Sommern, was auch CLEssin bestätigt, häufig mit auffallend hellen
bis farblosen Gehäusen, während diese in trockenen Wäldern meist
ein dunkleres, aber stark abgesplittertes Periostrakum zeigen. Wir
haben es also im ersterem Fall wahrscheinlich mit einem partiellen
Albinismus, im letzteren aber zweifellos mit der detrita-Form der
vetreffenden Arten zu tun.
Was nun die in unserer einheimischen Fauna beobachteten
Albinos und Pseudoalbinos anbelangt, so sind vorläufig in unserer
württembergischen Abteilung der Naturaliensammlung verschiedene
Belegstücke vorhanden, die schon zur Genüge beweisen, daß die
betreffenden Schnecken öfters an bestimmten Fundplätzen lokalisiert
sind. Es sind folgende:
Limax (Heynemannia) maximus-cinereus Lıst., ein Teilalbino,
sehr hell mit nur spärlichen dunkleren Flecken, von Ulm durch
Lehrer SAUTTER 1886.
Helix (Trichia) striolata Prr., in vielen blaßgelbgrauen Exemplaren
von der nächsten Umgebung des Wasserfalles bei Urach, erhalten
durch Mittelschullehrer GEYER 1887.
Helix (Trichia) hispida-concinna JErFx., ebenfalls zahlreiche
Exemplare vom gleichen Habitus wie bei der. vorigen Art, vom
_ gleichen Fundort und demselben Spender.
Helix (Chilotrema) lapicida L., in 3 sehr hellen Exemplaren von
ebendaher durch Präsident v. GMELIN 1885 und in 1 Exemplar
von Schorndorf durch Prof. Dr. VossEeLERr 1881.
Helix (Xerophila) ericetorum MöLL. von Nebringen b. Herrenberg
durch Mittelschullehrer GEYER 1903.
Helix (Tachea) hortensis Mö1L.., ganz hellgelb, wiederum vom
Uracher Wasserfall in 4 Exemplaren durch Präsident v. GMELIN
1885, ferner ein gleiches Stück von Stuttgart durch Apotheker
GMELIN 1866 und 2 Stücke vom gleichen Habitus durch eben-
denselben von Mergentheim. Exemplare mit durchscheinenden
Bändern (diaphan-albinistische) sind von verschiedenen Fund-
orten Wärttembergs zahlreich vertreten.
Helix (Helicogena) pomatia L., in 4 Exemplaren; hellbraungelb bis
fast ganz weiß, vom Hohentwiel durch Oberstudienrat v. KRAUSS
1871, ferner ein großes weißes Exemplar aus einem Schnecken-
garten im Lautertal durch Baron v. GEMMINGEN-HEINECK 1831.