Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 75, 1919)

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stets mehr oder minder dünnwandig sind. Es geht nun aber der 
Diaphanismus zugleich auch in den Melanismus über, weil er 
gigentlich nur auf der Dünnschaligkeit beruht und nicht auf gleich- 
zeitigem Mangel des Pigments. 
Mehrere Clausilia-Arten, so besonders laminata MonT., ortho- 
stoma MxeEg., biplicata Mont., dubia Drap., lineolata HeLD und zli- 
catula Drap. finden sich in tiefschattigen Wäldern und in feuchten 
Sommern, was auch CLEssin bestätigt, häufig mit auffallend hellen 
bis farblosen Gehäusen, während diese in trockenen Wäldern meist 
ein dunkleres, aber stark abgesplittertes Periostrakum zeigen. Wir 
haben es also im ersterem Fall wahrscheinlich mit einem partiellen 
Albinismus, im letzteren aber zweifellos mit der detrita-Form der 
vetreffenden Arten zu tun. 
Was nun die in unserer einheimischen Fauna beobachteten 
Albinos und Pseudoalbinos anbelangt, so sind vorläufig in unserer 
württembergischen Abteilung der Naturaliensammlung verschiedene 
Belegstücke vorhanden, die schon zur Genüge beweisen, daß die 
betreffenden Schnecken öfters an bestimmten Fundplätzen lokalisiert 
sind. Es sind folgende: 
Limax (Heynemannia) maximus-cinereus Lıst., ein Teilalbino, 
sehr hell mit nur spärlichen dunkleren Flecken, von Ulm durch 
Lehrer SAUTTER 1886. 
Helix (Trichia) striolata Prr., in vielen blaßgelbgrauen Exemplaren 
von der nächsten Umgebung des Wasserfalles bei Urach, erhalten 
durch Mittelschullehrer GEYER 1887. 
Helix (Trichia) hispida-concinna JErFx., ebenfalls zahlreiche 
Exemplare vom gleichen Habitus wie bei der. vorigen Art, vom 
_ gleichen Fundort und demselben Spender. 
Helix (Chilotrema) lapicida L., in 3 sehr hellen Exemplaren von 
ebendaher durch Präsident v. GMELIN 1885 und in 1 Exemplar 
von Schorndorf durch Prof. Dr. VossEeLERr 1881. 
Helix (Xerophila) ericetorum MöLL. von Nebringen b. Herrenberg 
durch Mittelschullehrer GEYER 1903. 
Helix (Tachea) hortensis Mö1L.., ganz hellgelb, wiederum vom 
Uracher Wasserfall in 4 Exemplaren durch Präsident v. GMELIN 
1885, ferner ein gleiches Stück von Stuttgart durch Apotheker 
GMELIN 1866 und 2 Stücke vom gleichen Habitus durch eben- 
denselben von Mergentheim. Exemplare mit durchscheinenden 
Bändern (diaphan-albinistische) sind von verschiedenen Fund- 
orten Wärttembergs zahlreich vertreten. 
Helix (Helicogena) pomatia L., in 4 Exemplaren; hellbraungelb bis 
fast ganz weiß, vom Hohentwiel durch Oberstudienrat v. KRAUSS 
1871, ferner ein großes weißes Exemplar aus einem Schnecken- 
garten im Lautertal durch Baron v. GEMMINGEN-HEINECK 1831.
	        

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