Lange war sie nur aus dem südlichen Tessin bekannt, CHrıst hielt
sie für „eines der bedeutendsten Erzevgnisse der insubrischen Seen“ 17.
Erst neuerdings fand sie Dr. GrRıscH auch in Gräubünden?, und Dr. BAv-
MANN in Zürich entdeckte sie als neu für die Nordschweiz und für
Baden am Unter- oder Zellersee. Er gibt von hier folgende Standorte
an: Gottlieben, Gundholzen-Iznang, Wollmatinger Ried und Gutlohn?. Zu-
gleich konnte er sie auch am schweizerischen Ufer des Bodensees (Ober-
see) bei Güttingen nachweisen. Seither wurde sie.durch Prof, Dr. LAUTER-
BORN mehrfach von der Rheinebene bei Karlsruhe namhaft gemacht 1,
Deshalb faßte ich den Entschluß, auch bei uns nach der Pflanze
zu suchen. Die Funde BAUMANN’s verwiesen an den Bodensee und nach
den Geländeverhältnissen glaubte ich am ehesten im Su mpfgebiet östlich
der Argenmündung auf Erfolg rechnen zu können. Hier traf ich sie auch
in der Tat vor. Bei ihrer überragenden Größe war es gar keine Kunst,
sie zu finden. Sie meldete sich ganz von selbst. Ihre Standorte liegen
ei Kreßbronn und an der Argenmündung bei Tunau. Beide Bestim-
mungen hat Herr Dr. BAUMANN bestätigt.
13. Aconigum Stoerkianum REICHENB. ;
Das ist der Eisenhut unserer Bauerngärten. Meist ist er einfarbig
blau, doch trifft man ihn auch weiß und blau gerändert. In der zweiten
Auflage der Flora von Württemberg und Hohenzollern von MARTENS
und KEMMLER wurden alle wild wachsenden Stücke Oberschwabens zu
ihm gezogen. Aber dieser Irrtum wurde schon in der dritten Auflage
zurückgenommen und seither ist er wieder aus den württembergischen
Floren verschwunden.
In wildem Vorkommen traf ich nun die Pflanze auf den Mler-
auen bei Dettingen OA. Biberach zwischen Aconitum napellus und
A, variegatum. Die Pflanze gilt als Bastard dieser beiden Arten. Sie
ist also hier unmittelbar durch Kreuzung beider entstanden.
Diese Feststellung gibt mir Veranlassung, auf die Verbreitung der
beiden Harptarten im südlichen Württemberg einzugehen. In Ober-
schwaben herrscht A. napellus vor. Er bewohnt drei Gebiete, die im
äı Bersten Südosten zusammenstoßen: das Mlertal, das Argental und
die Moore des oberen Moränenbogens. Im Ilertal fehlt er bis zur Mündung
keinem größeren Auenbestand, Ich sammelte Belege bei Ferthofen,
Aitrach, Mgoshausen, Arlach, Öberopfingen, Kirchdorf, Dettingen,
Dietenheim, Ilerrieden, Ober- und Unterkirchberg und Wiblingen. Im
Argenial scheint sie etwas seltener zu sein. Ich sah blühende Pflanzen
am Fuß der Kugel und unterhalb Großholzleute, Wiesach bei Laimnau