Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 76, 1920)

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so hätten sich ihre Schalen mit dem die Pfützen ausfüllenden Ton, nicht 
mit Sand erfüllen müssen. Entweder müssen also die Schalen bereits 
mit Sand erfüllt eingeschwemmt worden sein, oder sie sind erst als Stein- 
kerne in die Pfützen geraten. Ein schönes Beispiel für letztere Möglich- 
keit kenne ich aus den Sandsteinbrüchen in den Murchisonae-Schichten 
unterhalb der Herzogenau. Dort kommt eine konglomeratische Schicht 
vor, in der Ammoniten häufig sind, aber stets sind die Schalenexemplare 
in kleine Stücke zerbrochen; nur schalenlose Exemplare sind vollkommen 
erhalten, dann aber stets etwas abgerieben, sie sind also als Steinkerne 
umgelagert. Auch hier sind übrigens, ebenso wie in den Zopfplatten- 
schichten des Braunen Beta ‚Sandsteinkügelchen ähnlich denen aus 
dem Angulatensandstein keine Seltenheit. 
Für die Einbettung als Steinkern spricht auch, daß die Schneckchen 
meist ziemlich fest mit ihrer Unterlage verbunden sind und auch da, 
wo sie sich ausnahmsweise von ihr lösen lassen, keine Skulptur auf dem 
Abdruck zeigen. Der durch‘ die Schneckensteinkerne gelieferte Beweis 
für Umlagerung im Angulatensandstein dürfte um so interessanter sein, 
da andere Beweise bisher fehlen. 
VL Schnelle Verfestigung des Sediments. 
Die Pfützchen, in denen die Schneckensteinkerne und die Sand- 
steinkugeln zur Ablagerung kamen, sind mit Ton erfüllt, es folgte also 
eine Zeit sehr ruhigen Wassers. Vielleicht als. Absatzprodukt verwehten 
feinsten Staubes, eher aber als vom Wasser herbeigeführtes Sediment 
ist der Ton anzusehen. Nicht ohne Bedeutung scheint, daß wohl noch 
die Kugeln, nicht aber loser Sand in den Ton eingeschwemmt wurde, 
Der Grund kann nur relativ schnelle Verfestigung des Sandsteins sowohl 
im Liegenden und auf den Seiten der Tonvorkommen, wie auch des- 
jenigen der Kugeln sein. Dem Ton- und Kalkgehalt (letzterer jetzt 
ausgelaugt und auf Klüften konzentriert) fällt dabei eine ausschlag- 
gebende Bedeutung zu. 
Sandsteinkügelchen und Schneckensteinkerne liegen auch im un- 
mittelbaren Hangenden der wenige Millimeter bis fast ein Dezimeter 
dicken Tonlinsen. Auch das Hangende dieser Linsen ist gewölbt, und 
zwar ebenfalls nach unten, so daß die ganzen Tongebilde flache Schalen 
bilden. Wenn nun auch im Hangenden die Kugeln und Schnecken 
auftreten, so zeigt das, daß diese Bildungen während der Absatzzeit 
des Tonschlammes ruhig auf dem Grunde des Wassers liegen geblieben 
waren, die ersten stärkeren Wellen setzten sie wieder in Bewegung und 
häuften sie in den noch nicht vollkommen mit Schlamm erfüllten 
Jahreshefta Ad. Vareains f. vater]. Naturkunde in Württ, 1920. 
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