Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 76, 1920)

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Alaria dentilabrum Qu. sp. (= Rostellaria dentilabrum Qu.). 
Selten. BROESAMLEN erwähnt (l. c. S. 309) das Vorkommen im Brenztal- 
oolith als einziges Vorkommen im schwäbischen Jura überhaupt. Es 
werden meist kleinwüchsige Individuen gefunden. 
Actaeon corallina Qu. (= Volvaria corallina Qu.). Sehr 
selten. Als Fundort der Urstücke QuEnsTEDT's! ist Schnaitheim an- 
gegeben. Sie sind jedoch alle verkieselt und werden wohl aus den Natt- 
heimer Schichten stammen. Doch findet sich die Form auch verkalkt 
im Brenztaloolith von Schnaitheim. 
Zusammenfassung: BROESAMLEN hat (l. c. S. 195) in seiner 
Aufstellung über die Gastropodenfauna des oberen weißen Jura Schwabens 
(Epsilon + Zeta QuENSTEDT'’s) 53 verschiedene Arten angegeben; nimmt 
man hiezu noch die Pleurotomarien ? und die Nerineen 3 dieses Horizonts, 
so sind es 53 + 11 + 28 = 92 Gastropodenarten. Höchstens. 23 dieser 
Formen sind bisher im Brenztaloolith festgestellt. Diese sind fast alle 
Seltenheiten. Nur 2 Formen kommen häufiger vor: Pleurotomaria 
Babeauana D’OrB. und PL. jurensis ZIETEN, diese beiden in großwüchsiger 
Entfaltung. Als weitere großwüchsige Formen treten die Seltenheiten 
Purpuroidea Lapierrea Buv, sp. und Natica gigas STROMBECK auf, Fast 
alle anderen Gastropoden sind kleinwüchsige Seltenheiten. Also auch 
hieraus scheint wiederum hervorzugehen, daß den eigenartigen Bildungs- 
verhältnissen des Brenztalooliths nur wenige Formen zu folgen imstande 
waren. Wohl fehlen auch die Flachwasserbewohner und Riffbewohner, 
die Nerineidae, nicht, aber die großwüchsigen Formen, die bei Ober- 
stotzingen und bei Kelheim eine so entschiedene Rolle spielen und der 
dortigen Korallen- und Oolithfazies einen besonderen Charakter verleihen, 
haben hier‘ nicht Fuß fassen können. Auch die Nattheimer Nerineen- 
fauna ist reicher als die des Brenztalooliths, wie auch die Zusammen- 
stellung zeigt, die GEIGER (l. c. S. 312—8313) gegeben hat. Sie führt 
24. Spezies, während der Brenztaloolith nur 4 ergeben hat. 
Die riffliebenden Gastropoden, insbesondere die Nerineen, haben 
in dem Medium, in dem der Brenztaloolith gebildet wurde, keine günstigen 
Lebensbedingungen finden können. Der Brenztaloolith unterscheidet 
sich gerade in der Nerineenführung, die einen größeren paläontologischen 
Vergleichswert besitzt* als viele andere Organismen unserer Schichten, 
sehr wesentlich von der Fauna: 
1 Petr. Taf. 51, Fig. 17, S. 654 und Gastr, Taf. 202, Fig. 105-—107. 
2? Sieberer, l. c., S. 64-—65. 
SGeiger, 1 c., S. 276—317, 
4 Vel. Schmierer, Le, S. 597.
	        

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