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4, Potamogeton vpanormitanus BIvoNA.
Das ist cine sehr strittige Pflanze. HAGsTröM verficht in langen
Auseinandersetzungen Potamogeton panormitanus und pusillus als be-
sondere Arten. Ihre Zwischenformen erklärt er als Bastarde beider
und’ nennt sie P. dualis. Wir folgen aber Prof. Dr. FiscHER, der diese
Pflanze als Unterart des P. yusillus auffaßt, Alle meine Pflanzen sind
von ihm durchgesehen worden.
Darnach- findet sich der typische panormitanus in der Ablach bei
Mengen und in einem Moorgraben bei Christazhofen OA. Wangen, viel-
leicht auch in einem Eisweiher bei Saulgau Nicht mehr typisch aus-
gebildete Formen sammelte ich in einem Altwasser bei Krauchenwies
in Hohenzollern und in einem alten Stich am Roterweiher bei Kißlegg,
während eine Pflanze aus dem Wasenmoos bei Grünkraut OA. Ravens-
burg sich mehr dem pusillus nähert.
Am Standort habe ich alle diese Pflanzen für pusillus gehalten.
Ich kann deshalb noch nicht sagen, ob bei uns beide Pflanzen im gleichen
Gewässer unmittelbar nebeneinander wachsen.
5. Calamagrostis arundinacea X epigeios.
; Von der an Bastarden so reichen Grasgattung Calamagrostis ist
diese Verbindung die verbreitetste. Aber obwohl sie schon früh von
Würzburg und den Isarinseln bei München angegeben wurde, ist sie
doch in Süddeutschland erst in neuerer Zeit wieder aufgefunden worden,
und zwar bei Neuburg an der Donau, während die alten Angaben. wieder
eingezogen worden sind ®.
Beide Stammarten wachsen auf dem Schurwald bei Wäldenbronn
OA. Eß.ingen zahlreich beisammen. Deshalb. suchte ich aufmerksam
nach Mittelformen. Endlich traf ich einen großen, prächtigen Stock
des Bastardes an. Aber die Bestimmung bot ziemliche Schwierigkeit.
Die einfache Lupenbetrachtung ermöglichte keine ganz zweifelsireie
Vergleichung. Deshalb reihte ich sie meiner Sammlung ein, und erst
jetzt wurde sie zu eingehender Prüfung wieder hervorgezogen. Mit dem
Agzse’schen Zeichenapparat habe ich die Blütenteile bei 15facher Ver-
größerung gezeichnet. Nun konnte mit Zirkel und Maßstab gemessen
und verglichen werden, so daß die letzten Zweifel behoben wurden.
Um auch dem Leser ein eigenes Urteil zu ermöglichen, habe ich meine
Zeichnungen beigefügt. Es sind Blüten der drei am Fundort zusammen-
wachsenden Pflanzen. Auch einige Maße mögen die Richtigkeit meiner
Deutung beweisen.