Il, Original-Abhandlungen und Mitteilungen.
Der Brenztaloolith, sein Fossilinhalt und seine Deutung.
Von Fritz Musper, Heidenheim a. d. Br.
Mit 6 Textabbildungen und Taf, I, II.
(Schluß. }
Inhaltsübersicht,
IV. Das Gestein (mit Abb. 8): 1. Korallensand und Oolith. Oolithbildung. —
2, Der „rauhe Stein“. — 3, Dichter Kalk. — 4. Kalkmergel bis tonige
Kalke. — 5. Akzessorische Gesteine. — 6. Hinzutreten von Fossilien. —
7. Die Anordnung im Raum (Textur). — 8. Diagenese und Ver-
witterungserscheinungen: a) Verfestigung des Gesteins. — b) Druck-
suturen. — c) Schaumkalkhildung. — d) Verkieselung. — e) Ver-
witterungsringe. — f) Grobzellige Verwitterungsformen.
V. Stratigraphie und Lagerungsverhältnisse (mit Abb. 4—6):
a) Gliederung des Brenztalooliths. — b) Die Mächtigkeit. — c) Das
Liegende.. — d) Das Hangende. — e) Lagerungsverhältnisse,‘ —
f) Das Alter.
VI. Zusammenfassung und Paläogeogramphie.
IV. Das Gestein.
1. Korallensand und Oolith. Oolithbildung.
BERCKHEMER hat (l. ce. S. LXXXI) darauf hingewiesen, daß von
den meisten Autoren übereinstimmend hervorgehoben wird, daß wir
es im Brenztaloolith nicht mit einer eigentlichen Oolithbildung zu tun
haben, sondern daß es sich um Kalksande handelt, die vorzugsweise
Bruchstücke von Schalen und Skeletten von wirbellosen Meerestieren,
in erster Linie Echinodermen, dann aber von Mollusken, Schwämmen,
Bryozoen, Kalkalgen, Foraminiferen darstellen, die öfters von einer
dünnen Kalkkruste umgeben sind, dabei aber doch ihre detritogene
Entstehung leicht erkennen lassen.
Es liegt in einer solchen Bildung also ein organogener Kalksand
vor, vergleichbar mit dem sog. „Korallensand“ der Reisenden, wobei
von vornherein bemerkt sei, daß der Kalksand des Brenztalooliths kaum
je erkennbare detritogene Sandpartikel enthält, die auf Korallen zurück-
geführt werden können, Der „Korallensand“ im allgemeinen besteht
nach WALTHER! „zum großen Teil“ aus 1—2 mm großen Kalkstückchen
1 Einleitung in die Geol. als hist. Wiss., S. 914—915.
Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ. 1921.