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die unmöglich Einer Periode angehören können. Gewöhnlich
sind die Lager der Erze in Gängen, Löchern, Rissen und Höhlen
der plumpen Felskalke und Spongitenbänke (weisser Jura 8 und 7)
und überall mit strahligem Kalkspath, der oft ganze Felswände
dem ursprünglichen Gestein entlang bildet. Die Zähne, welche
diese Erze mit sich führen, sind von Mastodon, Hippotherium,
Equus, Elephas und‘ Nagern, gewöhnlich zerbrochen und abgerollt.
Bekanntere Fundgruben‘ sind Salmendingen, Melchingen, Onstmet-
lingen. Hier finden sich auch Menschenzähne und Kunstprodukte.
Ganz anderer Art sind die Gruben mit Palaeotherium:
Geht man von Messstetten durch das Hardt an die badische
Grenze auf dem Wege nach Stetten und’ dem Hüttenwerk zu
Thiergarten, so fängt hart an der Grenze ein Thal an, das sich
merklich erweitert und tiefer wird, aber zum Erstaunen des
Besuchers nirgends einen Ausweg hat. Es ist das Härdtle
von Fronstetten, ein deutlich ausgeprägtes altes Seebecken,
in welchem sich die Wasser von den waldigen Höhen des weissen
Jura sammelten und, wie ich beim heurigen Schneegang fand,
noch sich sammeln, um durch zahlreiche Erdfälle und unter-
irdische Canäle abgeführt zu werden. In dieser etwa eine halbe
Quadratmeile grossen Mulde sind die Gruben hart an dem alten
Felsenufer getegen und liefern folgendes Profil:
1) der Rasen mit 2’,
2) 8’ feinstes Bohnerz, seltene aber trefflich erhaltene Zähne
von Palaeotherien. Der Schmelz ist hier am glänzendsten,
3) 12‘ gelbe Thone und Jurageschiebe, leer an Erz und
Zähnen.
4) eine 1V,—2'‘ starke Thonbank mit Erzen und zahlreichen
Knochen und Zähnen,
5) 15‘ reinstes Erz, viel gröber als in Schichte 2, ganz
leer von Zähnen.
Die Thonbank Nro. 4 liefert also den Reichthum dieser
Merkwürdigen Dickhäuter, die in jener Zeit die inselarlig über
das Terliär-Meer hervorragenden Wälder des weissen Jura be-
Yölkerten und deren Zähne, Knochen nach dem Absterben der
Thiere vom Regen und Gebirgsbächen jenem Seebecken zugeführt
wurden, das mit dem Meer in keiner Verbindung mehr stand.