Full text: Jahreshefte des Vereins für Vaterländische Naturkunde in Württemberg : zugl. Jahrbuch d. Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart (Bd. 82, 1926)

Ar 
Säugerreste (nebst Krokodilen, Schildkröten, Muscheln und Schnecken 
bei Jungnau) finden sich leider in der Literatur nicht. Nach SCHLOSSERS 
Bestimmungen gehören die einem gemeinsamen Bezirke entstammenden 
Zähne und Knochen zu mitteleocänen und in reichhaltiger Fauna vor 
allem unteroligocänen Formen. Dazu kommt ein Einzelfund von Antilope 
Jaegeri aus Jungpliocän bis Altpleistocän bei Veringenstadt und vom 
unterpliocänen Rhinoceros Schleiermacheri bei Jungnau. Ins Eocän ge- 
hören auch die zahllosen Funde von Frohnstetten (Obereocän), sowie 
Stetten a. k. M. (Mitteleocän). Ferner aber stellt sich das keine 2 km 
in der Horizontalen entfernte, jedoch 100 m über der Veringer 
Fläche gelegene Hochberg (780 m) mit gleichen Funden ein: 
QuENSTEDT nennt „zahlreiche Kiefer von dem ausgestorbenen hamster- 
artigen Cricetodon‘‘ aus den Gruben von Veringendorf und Hochberg. 
(Begleitworte zu Blatt Balingen und Ebingen‘ der „Geognost. Spezial- 
karte von Württemberg‘“ 1:50 000, Stuttg. 1877.) Bei SCHLOSSER er: 
scheint die Form als Pseudosciurus suevicus in reicher gleichaltriger Be- 
gleitfauna bei Hochdorf wie bei Veringenstadt und -dorf. An ersterer 
Stelle konnten später aber noch Einzelreste von Dierocerus- furcatus 
(Obermiocän), Rhinoceros Schleiermacheri (Unterpliocän) und Elephas 
trogontheri (Unterpleistocän) zum Absatz gelangen. Es ist völlig klar, 
daß die 50-m-Fläche beiderseits der Lauchert hiernach keine Junge 
fluviatile Terrasse sein kann. Sie ist alttertiär und hat der Molasse als 
Unterlage gedient. Und beides gilt in gleicher Weise von der 100 m 
höheren Fläche um Hochberg—Inneringen. 
Hätten wir ferner eine voreocäne (oder mindestens miocäne) Aus- 
räumung erosiver (oder abrasiver) Art im Lauchertstreifen vor uns, so 
müßte eine gegen 100 m mächtige Partie von oberstem Weißen Jura 
abgetragen sein. Statt dessen sehen wir von Gammertingen bis Sig- 
maringen rechts des Flusses besonders stattliche Flächen aus noch sehr 
mächtigen Plattenkalken („„Zeta‘) erhalten, während sich die hohen Teile 
um Hoppental—Hochberg—Inneringen weitaus vorwaltend aus massigem 
„Epsilon‘“ aufbauen. QUENSTEDT betonte bereits die auffällige Ähnlich- 
keit des hiesigen Zeta mit den „wohlgeschichteten‘‘ Kalkbänken aus Beta 
und hob für Blatt Ebingen hervor: „Während die Flecke nordwestlich 
bloß die Hochflächen einnehmen, gehen sie südöstlich selbst, wie bei 
Gammertingen und Jungnau, in die Täler hinab.“ An der Straße von 
Veringendorf nach Hochberg quert man einen dieser Z-Komplexe un- 
mittelbar vor dem Steilanstieg auf jene hohe die Landschaft beherrschende 
Kante, die dort ganz aus Massenkalk besteht. Nun besagt die Fazies 
leider im Ober-Malm Schwabens betrübend wenig. Sehen wir doch Platten-
	        
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