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Säugerreste (nebst Krokodilen, Schildkröten, Muscheln und Schnecken
bei Jungnau) finden sich leider in der Literatur nicht. Nach SCHLOSSERS
Bestimmungen gehören die einem gemeinsamen Bezirke entstammenden
Zähne und Knochen zu mitteleocänen und in reichhaltiger Fauna vor
allem unteroligocänen Formen. Dazu kommt ein Einzelfund von Antilope
Jaegeri aus Jungpliocän bis Altpleistocän bei Veringenstadt und vom
unterpliocänen Rhinoceros Schleiermacheri bei Jungnau. Ins Eocän ge-
hören auch die zahllosen Funde von Frohnstetten (Obereocän), sowie
Stetten a. k. M. (Mitteleocän). Ferner aber stellt sich das keine 2 km
in der Horizontalen entfernte, jedoch 100 m über der Veringer
Fläche gelegene Hochberg (780 m) mit gleichen Funden ein:
QuENSTEDT nennt „zahlreiche Kiefer von dem ausgestorbenen hamster-
artigen Cricetodon‘‘ aus den Gruben von Veringendorf und Hochberg.
(Begleitworte zu Blatt Balingen und Ebingen‘ der „Geognost. Spezial-
karte von Württemberg‘“ 1:50 000, Stuttg. 1877.) Bei SCHLOSSER er:
scheint die Form als Pseudosciurus suevicus in reicher gleichaltriger Be-
gleitfauna bei Hochdorf wie bei Veringenstadt und -dorf. An ersterer
Stelle konnten später aber noch Einzelreste von Dierocerus- furcatus
(Obermiocän), Rhinoceros Schleiermacheri (Unterpliocän) und Elephas
trogontheri (Unterpleistocän) zum Absatz gelangen. Es ist völlig klar,
daß die 50-m-Fläche beiderseits der Lauchert hiernach keine Junge
fluviatile Terrasse sein kann. Sie ist alttertiär und hat der Molasse als
Unterlage gedient. Und beides gilt in gleicher Weise von der 100 m
höheren Fläche um Hochberg—Inneringen.
Hätten wir ferner eine voreocäne (oder mindestens miocäne) Aus-
räumung erosiver (oder abrasiver) Art im Lauchertstreifen vor uns, so
müßte eine gegen 100 m mächtige Partie von oberstem Weißen Jura
abgetragen sein. Statt dessen sehen wir von Gammertingen bis Sig-
maringen rechts des Flusses besonders stattliche Flächen aus noch sehr
mächtigen Plattenkalken („„Zeta‘) erhalten, während sich die hohen Teile
um Hoppental—Hochberg—Inneringen weitaus vorwaltend aus massigem
„Epsilon‘“ aufbauen. QUENSTEDT betonte bereits die auffällige Ähnlich-
keit des hiesigen Zeta mit den „wohlgeschichteten‘‘ Kalkbänken aus Beta
und hob für Blatt Ebingen hervor: „Während die Flecke nordwestlich
bloß die Hochflächen einnehmen, gehen sie südöstlich selbst, wie bei
Gammertingen und Jungnau, in die Täler hinab.“ An der Straße von
Veringendorf nach Hochberg quert man einen dieser Z-Komplexe un-
mittelbar vor dem Steilanstieg auf jene hohe die Landschaft beherrschende
Kante, die dort ganz aus Massenkalk besteht. Nun besagt die Fazies
leider im Ober-Malm Schwabens betrübend wenig. Sehen wir doch Platten-