Vorrede.
Erste dieses Namens / einer von den Durchlenchtigsien Königen in Frankreich/
seine Länder mit denallervortrefflichsten Leuten seiner Zeit erfüllet hat/welche die-
sem gewaltigen Monarchen herrliche Denc>mal aufgerichtethaben <<.
Unddiesesist auch/ meines Erachtens/ das einzige Mittel/den Künstenihren
ersien Glanß wieder zubringen.
Die Griecßen/welche diese Kunst des Bauens erfündenhäben sind vielleicht
auch allein die jenigengewesen / welche fie in ihrer Vollkommenheit gesehen
haben; darum sind sie auch von ihnen in solchen hohen Ehren gehalten worden/
daß auch die Fürnehmsten ihrer Republiquen sich derselben(doch aufkeine gewinn-
süchtige Weise) angenommen haben; Ihre Arbeit wurde mit Ehrerzeigung be-
zahlet 2 Derowegen / weil sie fich allein die Ehre / und einen unsterblichen Ruhm
und Namenzu erlangen fürgeseßet hatten/ alskonnten fie auch anders nichts als
grosse Sachen ausrichten. Es wäre schwerlich zu glauben / was uns von dieser
Nation erzehlet wird/ wann nicht ihre Aurores soglaubwürdig und ohne Tadel
wären/und die Wahrzeichen nimtnoch heutzu Tag vor den Augen lägen.
Wasistauch ottreffikpes in der Welt / das dieses edele Land nicht 'häkte
hervorgebracht ? Treffliche Helden/Philosophos , Poeten/Redner/Feld-Messer/
Mabhler/Bildhauer/Baumeisier2c.ja/was sich nur derTugend beflissen/ist von ih-
nen entsprungen. Darumwollen wiretwasrechtes ausrichten] solasset uns dem
Weg folgen/ welchen unsdiese berühmte Meister gelehret haben /lasset uns ihren.
FZubstapffen nachgehen / und bekennen / daß das Wenige schöner Sachen/, wel»
<hesbis an uns gelanget/ihren Ursprung vonihnen genommen habe.
»Dieses istdie Ursache daß wir von den Griechischen Seulen angefangen/und
»der Antiquitätna<suchen/ ehe wir die Schrifften der iekigen Meister examinis-
„ren. DieweildiebestenBücher/ die von sol<en Sachenhandeln/ und wir jeßo
„für Augen haben/die Arbeikiener alten Meister sind / welche noch heutiges Ta-
»gesbesteher/ undderen Schönheit nun bey zwey tausend Jahrenmit Verwuns-
„derung betrachtet worden. . | .
Indenselbigen Ländern solte manseinem Studiren den Anfang machen? die
Augen unddie Einbildung iungerLeute/nach denenErkindungen solcher herzlichen
Geister/ u gewöhnen! als die gleichsam in dem Licht und edelsten Element des
Erdkreisses gebohren worden / undderowegen auch so erleuchtet gewesen / daß sie
vonNatur/und von sich selbsi solche Dinge erkennen fönnen/welche wir mit grosser
Mühe/undnah langem Studirenkaum erforschen mögen. J< weiggar ivol/
daß einem jeden erlaubet isi/nach eigenem Gutdüncken/ vondenvermischken Kün
stenzureden/ gleichwie diese eine derselben ist/ deren Principia allein auf die Wahr-
nehmung und Audorifät der Exempelgegründet/ daher keinegewisse Demönstkra-
tion haben: Darumbedieneichmich ebender Srepheiten Dekan überlasse/
nemlich nach Belieben darvonzu urtheilen: I< h4chies Theilsb finde xine son-
derbare und fürtreffliche Schönheitin den drey Griechischen Seulen/daßichmich
diezwo Lateinischen weniganfechtenlasse 3 Es erscheinet auch aus dem Plaß/ den
mamihnen eingeraumet hat /.daß kein anderer / alsderleßtecgleichsam. als dem
Schaum)fürsfie übrig gewesen sey, Die Armut und.bäurische Art der Toscani-
nischen hat sie aus denen Städten verbannet / und aufdas Land verwiesen / als
unwürdig/daß sieinden Tempeln und Pallästenzu finden seyn solte.
„„ Was die Ge ei anifst welche sich über.die Corinthiam erheben darf/
so hat diesemeines Erachtens noch weniger Recht. Jaistnichtwürdig.den Na-
meneiner Seulzutragen/ weil sie die Ursach ist aller Unordnung / welche sich.in der
Architectur ynd Baukunsteingeschlichenz Indeme die Arbeiter die Freyheit ge?
nommen“ haben / die Regeln der Alten zu verlässen/ und nach NSE zi
u Unzehivare