Full text: Die Baumeisterin Pallas/ Oder Der in Teutschland erstandene Palladius, Das ist: Des vortrefflich-Italiänischen Baumeisters Andreae Palladii Zwey Bücher Von der Bau-Kunst : Deren Erstes I. Von denen Materialien/ die zu dem Bauen insgemein gehören ... Das Zweyte tractiret I. Von denen Zierrathen der gemeinen Gebäue ... / Ins Teutsche nach dem Italiänischen übersetzet/ Mit ... dazu gehörigen Figuren erbaulich ausgerüstet/ und Zum erstenmal an den Tag gegeben/ Durch Georg Andreas Böcklern/ Archit. & Ingenieur

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Ort aussehen/derin den Güterngelegen/dem Herrn bequem / undinwelchem dein Herrn 
allerley Gefälle/als Früchte/Gewächs/und was soyst zur Haushaltunggehöret/ohne son» 
derliche Mühe und Beschwehrnüssen gebracht und eingeliesert werdenkönne. Sehrlustig 
undbequemist es auch/ wo manaufoder anfliessende Ströme oder Wasser bauen. kan/ da 
man die jährlichen Gefäll oder Einkommen/zu jeder Jahrs-Zeit/ gar leichtlich und mit ge- 
ringen Unkfosten/: zu Schiff an den Ort oder in eine Stadt bringen tan.  Auchgibt es zu 
Sommers-Zeit alldagar frische und fühle Wohnungen/ schöne Ausschen/ oder/ ohne son- 
derbare Kosten/frische Befeuchtung derLufftund Gärten/nebst vielen andern Niessungen. 
Fan man aber nicht schiffreiche Wasser haben/ so sucheman andere fliessende/ aber feine 
todte oder stillstehende Wasser 5 dann diese bringengerne vergifften Lufft/welches wir aber 
seichtlich verhüten /wann wirauf hohe erhabene Oerter bauen/da der Lufft von steten Win- 
dengerrieben wird 3 dann alsdannbleiben die Jnnwohner gesund und wolgefärbt/ und 
wird mannicht so jehr von Shnacken und andern Thieren/ welche von Pucretaione oder 
Faulung der stillen und kodten Wasser herkommen/geplaget. Dieweil aber das Waser 
zum menschlichen Leben und Aufenthalt nicht allein eine hohe Nothdurfft/sondern.dasselbi» 
ge manchmal auch vielen Krankheiten unterworffen ist/ als Kröpffen/ Grieß/Stein/und 
dergleichen 5 alsistgute Achtungund Fleißzu haben / daß man nahe zu solchen-baue/ die 
keinen fremden und selßamen Geschmack oder Farbe haben / sondern hell/ klar / und subtil 
seyen/ die auch keine Schneeweisse Leinwand beflecken/ welches gewisse Proben und An- 
zeigungen eines gesunden und guten Wassers sind /, wiewol uns Vitruvius derselbigen 
Proben mehr anzeiget. j 
Dieses aber:wird für ein gutes Wasser gehalten/ welches gut Brod gibt/ alle Küchen- 
Gemüß/als Erbsen/Linsen /Bohnen/Hirsen/ unddergleichen/baidiochet/und wann es ge- 
sotten/ feine feces oder Unreinigkeit aufdes Hafens Boden lässet, Auch kan man bey dem 
Vieh/so stetsvon einem Wasser trincket/desseibigen Gute erfennenund abmercken / wann 
esstarc> undgesund/oder blödundfranc> zu seyn pfleget. Deßgleichen es an den alten Ge- 
bäuen?- und Bäumen/ jedoch nichtan denen/die in sumpsfigem undmorastigem Lande zu 
wachsen pfiegen / beobachtetwerdenkanm; 51:7; . „-.- 
Mansollein keineenge Thäler bauen/die zwischen Bergen ligen oder verschlossen sind ; 
dänn solche Gebäue/nebst-dem/daßsie des Prospects vonweitem bergubet/ und ohne eini- 
gen Ruhm/auch noch darzu der Gesundheit ganß zu wider seyn/und.das/theils wegen des 
Regen-Gewässers/welches dazusammenlaufft/ und dur< Aufschwellung des Erdreichs/ 
Dünsteverursachet/ywelche beydes dem Verstandund dem Leibe des?Menschen höchstschäd- 
lich sind/ theils weil all dasjenige/so aufden Bühnen ligt / wegen allzugrosser Feuchtigkeit/ 
nothwendigverfaulen muß»! 1 Zudem/soistzu Sommers-Zeiten auch die Hiß in den Thä- 
sernüberaus groß/daß nicht wol darinnen zu leben? der Gesundheitzu geschweigen, 
Sollte ' man dann. auf Bergebauen müssen/sosuche wan einensoschen Sirum.der. gegen 
temperirte Gegenddes Himmels sche/ und weder wegen der nechsigelegenen Oerter öder 
Bergen vin stetem Schatten lige/ nochauch/ wegen der.Refiexion des starcken Sonnen- 
keins aufeinen etwa gegen über ligenden Feisen/gleichsam doppelte Sonnen-Hiße.äusste- 
en müsse. 0 NE SEE ge „„. | 
Imübrigenist in den Dörffern und Land-Gebäuen/ alles da8jenige/ was bey denen 
Stadt:Gebäuenvermeldet worden/zuobserviren5 dann eine Stadt. gegen jenen ist mit 
anders nichts/alSeinem grossen Haus zu vergleichen. 44:7; 
GNS EE SEN ERT ER NI GTLI NEUE 
S3as NI. Sapitel 
Non FPhtheilung der Wand-Webäu. 
„7% Ann man danneinen lustigen / bequemen? undfrölichen Siram, vorgelehrter 
Wur. Zmassen/ gefunden/sosolle man sich ferner auch aufeine zierliche und gesunde 
Err Z* 'Comparticionem oder Austheilung des Gebäues besinnen. | 
RE ' Jn Dörffern werden zweyerley Gebäu requiriret und erfordert, 
(1) Eines dem Hausherrn/und seinen Zugehörigen oder Grlinde/zur Wohnung. 6,3 u 
E23 eps
	        
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