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Ort aussehen/derin den Güterngelegen/dem Herrn bequem / undinwelchem dein Herrn
allerley Gefälle/als Früchte/Gewächs/und was soyst zur Haushaltunggehöret/ohne son»
derliche Mühe und Beschwehrnüssen gebracht und eingeliesert werdenkönne. Sehrlustig
undbequemist es auch/ wo manaufoder anfliessende Ströme oder Wasser bauen. kan/ da
man die jährlichen Gefäll oder Einkommen/zu jeder Jahrs-Zeit/ gar leichtlich und mit ge-
ringen Unkfosten/: zu Schiff an den Ort oder in eine Stadt bringen tan. Auchgibt es zu
Sommers-Zeit alldagar frische und fühle Wohnungen/ schöne Ausschen/ oder/ ohne son-
derbare Kosten/frische Befeuchtung derLufftund Gärten/nebst vielen andern Niessungen.
Fan man aber nicht schiffreiche Wasser haben/ so sucheman andere fliessende/ aber feine
todte oder stillstehende Wasser 5 dann diese bringengerne vergifften Lufft/welches wir aber
seichtlich verhüten /wann wirauf hohe erhabene Oerter bauen/da der Lufft von steten Win-
dengerrieben wird 3 dann alsdannbleiben die Jnnwohner gesund und wolgefärbt/ und
wird mannicht so jehr von Shnacken und andern Thieren/ welche von Pucretaione oder
Faulung der stillen und kodten Wasser herkommen/geplaget. Dieweil aber das Waser
zum menschlichen Leben und Aufenthalt nicht allein eine hohe Nothdurfft/sondern.dasselbi»
ge manchmal auch vielen Krankheiten unterworffen ist/ als Kröpffen/ Grieß/Stein/und
dergleichen 5 alsistgute Achtungund Fleißzu haben / daß man nahe zu solchen-baue/ die
keinen fremden und selßamen Geschmack oder Farbe haben / sondern hell/ klar / und subtil
seyen/ die auch keine Schneeweisse Leinwand beflecken/ welches gewisse Proben und An-
zeigungen eines gesunden und guten Wassers sind /, wiewol uns Vitruvius derselbigen
Proben mehr anzeiget. j
Dieses aber:wird für ein gutes Wasser gehalten/ welches gut Brod gibt/ alle Küchen-
Gemüß/als Erbsen/Linsen /Bohnen/Hirsen/ unddergleichen/baidiochet/und wann es ge-
sotten/ feine feces oder Unreinigkeit aufdes Hafens Boden lässet, Auch kan man bey dem
Vieh/so stetsvon einem Wasser trincket/desseibigen Gute erfennenund abmercken / wann
esstarc> undgesund/oder blödundfranc> zu seyn pfleget. Deßgleichen es an den alten Ge-
bäuen?- und Bäumen/ jedoch nichtan denen/die in sumpsfigem undmorastigem Lande zu
wachsen pfiegen / beobachtetwerdenkanm; 51:7; . „-.-
Mansollein keineenge Thäler bauen/die zwischen Bergen ligen oder verschlossen sind ;
dänn solche Gebäue/nebst-dem/daßsie des Prospects vonweitem bergubet/ und ohne eini-
gen Ruhm/auch noch darzu der Gesundheit ganß zu wider seyn/und.das/theils wegen des
Regen-Gewässers/welches dazusammenlaufft/ und dur< Aufschwellung des Erdreichs/
Dünsteverursachet/ywelche beydes dem Verstandund dem Leibe des?Menschen höchstschäd-
lich sind/ theils weil all dasjenige/so aufden Bühnen ligt / wegen allzugrosser Feuchtigkeit/
nothwendigverfaulen muß»! 1 Zudem/soistzu Sommers-Zeiten auch die Hiß in den Thä-
sernüberaus groß/daß nicht wol darinnen zu leben? der Gesundheitzu geschweigen,
Sollte ' man dann. auf Bergebauen müssen/sosuche wan einensoschen Sirum.der. gegen
temperirte Gegenddes Himmels sche/ und weder wegen der nechsigelegenen Oerter öder
Bergen vin stetem Schatten lige/ nochauch/ wegen der.Refiexion des starcken Sonnen-
keins aufeinen etwa gegen über ligenden Feisen/gleichsam doppelte Sonnen-Hiße.äusste-
en müsse. 0 NE SEE ge „„. |
Imübrigenist in den Dörffern und Land-Gebäuen/ alles da8jenige/ was bey denen
Stadt:Gebäuenvermeldet worden/zuobserviren5 dann eine Stadt. gegen jenen ist mit
anders nichts/alSeinem grossen Haus zu vergleichen. 44:7;
GNS EE SEN ERT ER NI GTLI NEUE
S3as NI. Sapitel
Non FPhtheilung der Wand-Webäu.
„7% Ann man danneinen lustigen / bequemen? undfrölichen Siram, vorgelehrter
Wur. Zmassen/ gefunden/sosolle man sich ferner auch aufeine zierliche und gesunde
Err Z* 'Comparticionem oder Austheilung des Gebäues besinnen. |
RE ' Jn Dörffern werden zweyerley Gebäu requiriret und erfordert,
(1) Eines dem Hausherrn/und seinen Zugehörigen oder Grlinde/zur Wohnung. 6,3 u
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