Vorrede,
vefwas rauh ist. Uber das ist er auch sehr schlecht und abgeschmack in seinen
» Zierrathenz: wo man dieses ausgenommen/'so ist er doch gar richtiginseinen
» Proportionen / und würdig dem Palladiogleich zu'gehen:
2. Dem Dritten/Sebastiano/Serlio,und g |
4. Dem: Vierdken/ Jacob Barozzio, zugenannt Vignole; gebühret die zwey-
te Claßz Ob sie schon beyde gan widerwärtige Wege und Manieren. haben/
so setze ich-sie jedoch in eine Stelle/" und zweifele sehr/ welcher unter-ihnen den
gemeinen Nußen am Besten: befördert habe/ weiß auch keinen Unterscheid / es
seye dann/ daß man sagen wolle: Jener habe für die Meister gearbeitet/ denen
genug ist'/- wann fie eine (Sache nur oben hin beschauen / und der einkelenPrd-
portionen nicht bedörffenz der andere-aber/ habe sich mehrbeflissen/die Jügend
zu unterweisen / und ihnen durch gute Abrisse die Regelu beyzubringen, Es
wärezu wünschen/daß des Serli' Buch gezeichnet wäre / wie des Vignole; und
daß dieser so viel herrliche Erfindungen hätte wie Secrlio.
5. Den berühmten Commentatorem Vitruvii , Daniel Barbaro, Patriar-
<en zu Aquilcjay see ich allhier mitten zwischen die Meister/ als den man billig
den Vitruvium Unserer Zeit nennen kan/ dieweil er der Dolmetscherund das Ora-
culum aller Archireden gewesen ist“ | |
- 6. SeinGesell /Petrus Catanea,(welchen im ihme nur derowegenzugebe/da-
mit eine Vergleichung unter den neuen Au&oren gehalten werde ) ist-nur ein
Schüler gegen diesem gewaltigen Prälaten zu schäßenz Ob er schon mit.allen
andern zugleich gehen kan. *
7. Unter den vier lezten halte ich sonderlich viel von Leon Baptista, Alber-
tü, als dem Aeltesien von allen Neuen/vielleicht auch dem Klügsien in der Bau?
Kunst/ wie aus seinem fürtrefflichen und ziemlich weitläufftigem Buch/y so er.ge-
mact/ erscheinet? In welchem er alles aus dem Fundament an den Tag gibt/
waseinem Baumeisier nöthig zu wissen ist: 'Wasaber seine Profil anbetrisst/
so verwundere ich mich / daß er dieselbige so schlecht gezeichnet / daerdoch ein
Mahler gewesenistz welches sonsten der Würde seines "Buchs keinen-geringen
Glank gegeben hätte.
8. Den Aeltesten seße ich den Neuesten an die Seite" dämit mandardurch
erkennen möge /ob die Kunst zu oder abnehme ? Dieser lette wird Viöta“genen-
net/ und isi von der Categoria, welche die ItaliänerCicalominennen/ welche im-
mer schiväßen) und offt ausder Weise. Der gute Kerl istnicht gewahr: wor-
den / daß / indem er vermeinet gehabt'von der Ordnung: und-Proportion' der
Architectur, von den Regeln der Perspectiv/ und vonetlichen Principüs deyxGeo-
metria zu schreiben / er sicm'mit Fabeln beholffen /'und.also'an.deren Statt ein
Buch von Metamorphosen geschmiedet:habe. Dieses hat er mit:Lcon Baptista
Alberti gemein/ daß seine Werzeichnüssen eben so übel gestellet und ausgefuühret
seyn/ als jene / doch folget er einer bessern Art / die dem Palladio ziemlich nahe
kommt; aber der Methodus, dessen er in seinen Partitionibus sich gebrauchet / isi so
grob und mechanisch / daß er alles mit Fingern zehlet / also/ daß esscheinet/ er
habe niemals weder von Ziffern noch der Arithmetic reden hören
Was die übrigen 9, und 10.bekrifft/ kanman nichtsagen/. daß sie geringer
seyn als alle vorige / noch daß sie den Ersten gleichen mögenz: ich vermeine / sie
können mit dem dritten oder vierten zugieich gehen... Dieses sind zween Fran-
kßosen/ die sich durch ihre Arbeit genugsam bekannt gemacht haben / der eine ist
Philibert de 1* Orme , und der andere Jean Bullant 3. ich: sekze sie darum-nicht
in die lezte Stelle/ als wann sie geringer als die vorigen'wären / souein hir
ami