| Vorbereitüng der Bau-Kutst. im
nenmachen/auf Vorhöfe/Portal-Gestelle/SchöpffoderGänge/ und vergleichen.
Zaum von Kauffieut / urger- und Handwerd>s- Häusern / muß ergute Er-
änntnus zu erlangen bemühet seyn? dannein jeder nach seinem Verstand oder
Vermögen nachsehen solle / damit er nicht in Schuld und Beschwehrnus gera-
fhe/imfall er sichüber Vermögen vertiesfen sollte; damit auch der Handelsmann
nichtgezwungenwerde / seinen Handel um seines Hauses willen fallen zu lassen/
welches ihme nicht zur Ehre und Weisheit / sondern zu höchstem Laster und
Leichtsertiger Thorheit/ mit samt den Seinigen würde ausgeleget werden.
8. Hat man über voriges hochnsthig in acht zu nehmen/.das Amt undden
Beruff/beydes des Bauherrns und des Baumeisters / auch was die Losamenter
für einen Sirum, AlpeIum und Zugehör / samt der Eigenschafft und Natur des
Wassers und derLusst haben müssen. Nachdem nun ein jeder sein Vermögen/
angezogenermassen/bey sich selbsten ermessen/ und alles/ so ihme zusiehen möchte/
wolerwogen hat; so sollerzweyoder drey vondesLandesBesten erfahrnen und
berühmten Baumeistern zu sich erfordern / ihnen den Ort/ dahin er zu bauen in
Willens! zeigenz aber sie (sich selbsi zum Besien) keines weges nöthigen oder
zwingen/nebendenenalten Gebäuen/wo sie vorhanden/ esseyedann'daßmandie-
selbe wolle zu Hülffenehmen/ zubauen, Imfalldieses beschiehet/wird man bald des
Architedtisinnrei<e Vernunfft verspüren/in Bewendung des neuen Baues/mit
demalten/mit solcher Behendigkeit/daß alleTheile des Baues sich artlich und wol
schicen/ohne einkige Subjection/ welches dem Herrn des Gebäuessehr ersprieß-
lich /und demBaumeister vicht wol kan belohnet werden.
9- DerBauherr solle sich gegen dem Baumeister erklären / wie derBausolle
beschaffen seyn / und was er vermeine darauf zu wenden; undsichweiter/ über
verständigerLeuteRaht und Gutachten/imgerinstennichtsuntersiehen/viel weni-
ger wider die Natur des Orts/ welche/ ob sie schonartilicio bezwungen wird /-doch
ihrwiederdenvorigen Plaß suchet. | |
10. Istderowegen guteAchtung zuhaben/ daß der vermeinte Plaß nichtet-
wananeinem solchen Ortsene/ da/ wann sich ein rorrens oder fliessendes Wasser
schwälletund erwiestiodet einen Abstoß eines Gebürgesoder Höhen hat/dasGe-
bäu im Abguß desselben möchte grosse Ungelegenheit und Schaden empfangen.
Item/ob die Winde daselbsten/ oder einer unter ihnen/ leichtlich möchte Schaden
oder böse Lufft verursachen ? „„„„ | | |
11. Sdisiauch nichtrahtsamauf eine Höheeines Gebürges/sobss zu bestei-
genist/zubauen; auch in keinödes undunfruchtbaresFeld sondern aufeinefrucht-
barebewohnte Landschafft/so den Elementen wol unterworffen/guten Grundund
Wasser hat/auch mit gesundem frischen Lufft rings herum versehen/ ohne Hinter-
nus und Subjection/der Ungesicümmigkfeitenund Windsbrauten/undanderengiff-
tigenund Pestilenkischen Vaporen. | |
12, Die Gelegenheit der Gepolgcsoll manauch-nicht verabsaumen / undin
den Wind schlagen, von wegen Bau-und Brennholtes/daßes nicht so weit abge-
legen seye/so wol der Gelegenheitallerhand Provision und Nothdurft zuzufähren/
es sey zu Wasseroder zu Land | -
I3« Der Ort muß aber auch nicht garzu sumpfficht/oder/ überflüssiger Waf
ser haiben/zu feucht/ oder/aus Mangel desselben/nicht zu dürr und hart / sondern
mittelmässig und temperirt seyn/damanes aber nicht also habenkan/ist es besser/
esziehe sichauf Kält und Tröckne/dannauf Wärmund Zeüchtigfeitz dann man
viel besser der Kälte mitstar&en Mauren/gutem Feuer/Kleidern/ und dergleichen
Mittelnbegegnenkan/ alsder untemperirten Hie. Verständige Baumeisier
und Architeät, vergleichen sich hierinnen schr wol mit denen Medicss, die das für die
: - besie
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