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Zu Härfungund Befestigung des Holtes / wollen ekliche/ daß man die Bäume/ so bald steumge-
hauen/ eingrabe / vermeinen das Holß werde hart und satt darvon. Andere seyndder Meinung/ wann
man das Holß/ so bald e8gehäuen/ und nochgrünist/ in feuchte und nasse Ortelege /so werde es gar hark.
Dem seyeund geschehenun/wieihmwolle/ somuß man das Holßim Forst behalten / nach deme es gefället/
und indreyen Monaten aufs wenigste nichkberühren; dannehekan es seine Härte nichtbekommen/deren
es zur Arbeit bendthige ist. Wannnun das Holßgefälletist/ sol mandasselbige/nach Versliessung berühr-
fer dreyer Monaten wieder herausziehen/ und an der Sonnen roeknenlassen/ und dieses imabnehmenden
Mond/ und sonderlich Itachmittags-Zeit/wann derMond etwanschon vier Tageim Abnehmen gewesen,
ZWiewoletliche nicht wollen/daß man das Holt an dieLufft bringen solle ? wann die Mittägigeoder Nie-
dergangs Winde wehen/ welches'die ärgsten find. st aber der Wind gut / soistfleissig Sorg zu haben/
daß dasselbige kein Shaunoch Eiß berühre dieses verstehet sich/ von dem jenigen Hols/das allbereit innen
und aussen trocken worden.
Nota, Na 24 vorbesagte Holk weder sägen'no<h jimmern/ als bey hellem Wetter/ sonst kan e& bald Scha-
Holg/ das nurzu kurßen Stücken gefället/ und zu unterschiedlichen Sachen im Bauen gebrauchek
werden muß/ kan gar wolvon dem Ockoberan bis in den Aprill gehauen werden 3 dann wegen derkurßen
Stücke/hat mansich fürdem Spalten nicht so viel zu förchten/ als wie bey grossem und langem Holtz / wel-
ches alles die Zeit und Erfahrung dem Bau-Herrn an die Hand geben/und fernerlehren wird,
Zu was für Sachen das Holk im Bauen tauglich oder nicht / hat ein Bauherr
nachfolgende wenige Anmerckungen inac<t zu nehmen?
1, Das Holt so zu Thoren/ Pforten? Shüren und Fenstern gebrauchte werden soll / muß man vor
drey Jahren nicht zur Arbeit nehmen, In |
2. Ju der Arbeit/pllman solches Holt dieser Sestaltproportioniren/behauen / verferkigen? und mik
Fleißanmercken/ daß dasjenige Sheildes Holtes/so zu unterstamim Stammengestanden/ auch zu unterst in
der Arbeit geseßet/und nicht umgewendetwerde. Alszum Exempel: Manwoltevon gutem Holt grosse
oder mittelmässige Seulendrehen/und von Schreiner-Arbeit machen lässen/ so splteman nach Wachsung
des Holtes/von dessen Stammen anzurechnen/allezeit/wasan die Seuleunten kommet/auch/ wiees ger
wachsen /die Arbeit darnachrichten/daß dasselbige unten zu sichenkomme,
Nota. Im Nothsall aber/da ein Handwercksmann/ insonderheit die'Schreiner/ nicht eigentlich wissen können?
; welches Theil des Holkes im'Stammen vbenoder unten gestanden / so hat es sonderlich nichts zu be-
denten es nurreche dürr ist 3 dann dieses Orts.mag man sich dessen gebrauchen / wiemans has
enfan.
3. Zur Zimmer-und Schreiner-Arbeit/der Portalen/Shüren und Fenstern / braucher man.an stakk
und in Ermanglung des Eichen-Holbes/ Zirbelbaum/ Sarbaum / Hagenbuchen/ Forchenoder-Tannen/
welches auch dasbesteist. NEE
Nota." Kästen-Bäume/ seynd zu dieser Arbeit guch schr gut /'wann mat sie habenkan / und die Gelegenheit des
Landes und Ortes solches mit sich bringet.
4. Fernerist von der Natur des Holteszuwissen/ weilenjeein Bautneiner andern Ark und Iatur/
als der ändere ist/als mußman einem Zimmerwerc>k auch andere Zusäte wissen zu geben/ als demandern/
je nach Art und Natur des Holgtes (wie ein jeder Werständiger leichklich zu Frachten) auch die Skückeet-
wanfkürßer/breiter/ oder dickermachen/ und darbey wissen undverstehen/wasdie Idafurbey solchemWerc>/?
das von vielen Stüengemacht werden solle/chunkönneoder vermöge. .
5. Esist auch zu wissen/daß einjeder kurßergesetfer Baum/viel sakter und härter im Schnitt sey! als
ein langer/aufgeschossener und gerader Auch ist ein jedes weisses Hol6/luer/leichter/handsamer/undring?
schnittiger/ als alle andere / fügetsichauch viel besser ineinander / dargegen ist es auch viel gebrechlicher/
dann das andere Holß- . | |
6. Alle schwere Hölker/seynd viel dicker/sakker/hartschnittiger/als dievorgemeldken; dann/je schwerer
ein Hols/je stärker und je äderichfer/jeholszreicher/kernichter und satterites |
7. Es erhalten sichauch die Bäume/welchen die Natur das Leben erlängerk/viel besser undlänger voy
der Fäulung/ als diejenigen so zu Marckt gebracht werden. Die tägliche Erfahrung giebt auch / daß/
wannman einen Baum unfenan dem Stammen umaund einhauenlassen/ der so amwenigsten Sassi von
sich gegeben haf/ viel nothfester und tauglicher/ schweren Laftzu tragen/ seye/als der viel Saffes und Feuch»
tigkeit von sich gegeben haf. . . .
-. "'g. Esbefindet sich auchin der Erfahrung/daß allezeit der mitfelsie Kernoder Her eines Baumsviel
satter seye/alsdie Bey-und Neben-Seiken / und dannenhero auch viel geneigter zu spalten oderzureissen/
abernicht zu denz Zwerchbruch- .
9. Zuerkennen/obeingefällter Baum/in' dem Mikel oder Kern/ durch und durch/ recht gesund seye
odernicht? Somußmanbeyde Ende/das obersteund unterste/eines Stammes oder Holhes abhauen/und
sich einer mit angelegtem Ohran.daseine Endelegen/ und ein anderer miteinem grossen Hammeroder Art
für das andere Theil oder Ende schlagen 3 ist der Thonoder Hall diesem im Ohrverdumpffen oder dine
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