Full text: Die Baumeisterin Pallas/ Oder Der in Teutschland erstandene Palladius, Das ist: Des vortrefflich-Italiänischen Baumeisters Andreae Palladii Zwey Bücher Von der Bau-Kunst : Deren Erstes I. Von denen Materialien/ die zu dem Bauen insgemein gehören ... Das Zweyte tractiret I. Von denen Zierrathen der gemeinen Gebäue ... / Ins Teutsche nach dem Italiänischen übersetzet/ Mit ... dazu gehörigen Figuren erbaulich ausgerüstet/ und Zum erstenmal an den Tag gegeben/ Durch Georg Andreas Böcklern/ Archit. & Ingenieur

. Das. Bui: = Fpk 
so istes eine Anzeigung einesbrüchlichen/nachgülfigen und ungesunden Baums3 da eraber klax und hel? 
bedeutet einen durchaus gesunden Baum, | ! 
10. Des Holßes unterschiedliche Arten und Geschlechte/so insgemeinzu dem Bauen dienlich/seynd 
vornemlich nachfolgende: 1. Eichen/ z, Tännen/ zeFichten/4. Hagenbuchen/ 5-Linden/ 6. Felben/ 
7-Erlen/ 8. Aeschen/o9. Forlen/ 10.Zihren/1 1, Aspen/12.Ahorn/13 „Masser/14.Pappeln/1 5, Fla- 
der/16.Binc>en/ 1 7-Nußbäumen/ 18, Aepffel-Bäumen/ 19. Birn-Bäumen/ zo, Kirschen/, 
24-Pflaumen-Bäumen/ 22. Buchsbäumen/ 23. Wacholder-Holt/1u, a: m. | 
1. Eichen- und 2. Tännenholtz wird (wiegedacht) aw allermeisten zu den Göebäuen gebraucht / jes 
doch wird.das Eichen-Hols/wegen seiner Oaurhaftigkeit/ dem Tännen-Holt vorgezogen/ die weil solches 
inn-und ausserhalb der Erden/im Lusst und Wasser bestehen mag / und weilen eskeine Nähse/ wegen seiner 
Feftizkeit an sich ziehen kan/darvones sonsten Schaden bekäme/ derowegen wird es gemeiniglich zu Rösten 
ins Wasser / und auch unter die schweren Läst des Gemäuers genommen 3 auch wird das Eichenhols zu 
Pfählen/Stoßen und zu den Fundamenten genommen; jedoch ist solches zu versichen /wo man kein Erlen- 
holß bekommen kan/denn/solches ist besser darzu / und faulef weniger. Es wird auch das Tannenhols zu 
Rösten gebraucht/ und gibt bey dem Bauen eine gute/geschlachte und reine Arbeit 3 wird mehrentheils an 
deminnern (Gebäu eines Hauses gebrauche, 
Nota. Tännen/Fichten/und Forlenhols/solle alles im neuen Mond bis gegen das erste Viertel gehauen werden/ 
wann manes zu dem Inngebäu brauchen will. 
3. Fichten istgut zu dem Bayin der Höhe. 
4. Hagenbuchen/wird hartim Wasser/istgur zu den Weinkeltern/ Pressen/ Spindeln/ und was 
nan sonsten zu dem Schraubenwerck brauchen will/ dasbeste. 
Nota, Weißbuchen ist zur unter dem Wasser/an statt der Erlen. 
5« Linden istleicht/und bleibetin allen Sebäuen fiarck/und kanman es auch bey einer Haushalfung 
M vielerley Sachen gebrauchen. 
6. Felben oder Weiden / seynd bey einem Land-Gut/ zwar zu dem Wohn-Haus oder andern 
Wohnungen nicht sonderlich nuß/weil es keine saubere Arbeitgibt; wird aber zuden Zäunen/ Bindung 
der Pfäle / und andern Sachen/ gebraucht / soll insonderheit zu den krummen Schossen / und nächst den 
Seuer-Mauren/bey den Oefen Zgenommen werden/weilen es hart und nichk gerne Feuer fängt. 
7.. Erlen ist gutzu den Fundamenten und Wassergebäuen/undist zu denselbigen am befien. 
- 8, Eschenholt. gibt dem Hausvatter gute Stiel in die Beil/ Hacken/ und zu anderm Geschirr, 
9. Foörlen- oder Förchen-Holtz / wird an vielen Dertern zu dem TJnngebäu/ anstatt und in Er» 
wmangelung des Tännenholkes gebraucht; ist aber nicht so gut und zäheals das Sännen, 
10. Zihren oderZirbelbaum/wird gebrauchtzu Einfassung der Gärten/und zu Zäunen oder Palli- 
saden genommen, 
11, Aspenoder Espenholtz wird zu vielerley Sachen/zur Haushaltung dienlich/gebraucht/istjeder» 
männiglich bekannt. | 
12. Ahorn istein schr fest- und dauerhafftes Hols/und kan man aus solchem allerhand nußliche Sa» 
<kenmachen/ absonderlich istes zu Landgebäuen und Meyerhöen dienlich zu gebrauchen. 
13. Masterholtz dienet zu dem Schreiner-Handwerck/ in Einlegung der Trejor / RKleider-Kästen/ 
Beffladen/ und dergleichen, 
14. Pappeloder Poppelbaum wächst in die Höhe/wird zu nichts sonderlichs gebraucht. Dieser 
Da wurßelt schr weit und breif um sich/ist derowegen den Gärten schädlich/insonderheitwo man Wein» 
iocke haf. 
LS. Fiaderhoiß wirdinder Schreinerey gleich dem Masern gebraucht, 
16. Dirc>en werden/wie bekannt/insgemein zu Fässer-Raiffen/Zäunen/Kehrbesemen/zu dem Brenn» 
holß/undzu dem Brod bachen/bey den Haushalfungen gebraucht. | 
17. Nußbäumen-Holg ist gutund am besten zu den Schrauben-Möütterlein/ und Spindeln dar- 
aus zu machen/wird sonsten auch zu anderer sauberer Schreiner « Arbeit genommen 3 als da seynd Tilsch/ 
Stü!l/Beteladen/Kleider-Kästen/Tresor/und dergleichen. 
18, Apffelbaumen-Holg wirdselten gebraucht/und wird von den Schreinexn zurNoth genommen/ 
wann sie kein Birnbäumen oder anders haben können. 
19. Birnbaum/ wie auch Arltesser-Holtz/ istgut zu Spindeln/wie auchzu Tischen/ Stülen/ Käs 
sten/und dergleichen Schreiner-Arbeit/ schr dienlich. 
20. Kirschbaumen-Holtz gibe imgleichen saubere Schreinex-Arbeit / wird auch zu vielen andern 
Sachen/ bey einem Bau und wolbestellter Haushalfung/gebraucht, 
21. Pflaumenbaumen-Holtz/ wird den Kirschbäumen fast gleich gerechnet, 
22. Buchsbaum/wannman dieses Holß groß und starck haben kan/dienet zu allerhand saubererAr- 
beit/ den Schreinern/ insonderheit aber den Drehern und Orechslern. 
23. Wachholder-Holß istfest und hart/ auch kommen gar feine Würmer darein / wo man es haben 
Fan/es gibt schöne Schreinex-Arbeit, . 
Dir
	        
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