Full text: Die Baumeisterin Pallas/ Oder Der in Teutschland erstandene Palladius, Das ist: Des vortrefflich-Italiänischen Baumeisters Andreae Palladii Zwey Bücher Von der Bau-Kunst : Deren Erstes I. Von denen Materialien/ die zu dem Bauen insgemein gehören ... Das Zweyte tractiret I. Von denen Zierrathen der gemeinen Gebäue ... / Ins Teutsche nach dem Italiänischen übersetzet/ Mit ... dazu gehörigen Figuren erbaulich ausgerüstet/ und Zum erstenmal an den Tag gegeben/ Durch Georg Andreas Böcklern/ Archit. & Ingenieur

Cap.V-. Das 1. Buch- x3 
* 5. Zu rauhen Semänermagman Sand nach Gelegenheit erwählen. Mn 
5.. Zu dem Decken gehörtröscherund gröblichfer Sand, 
7. Zu reinem Gemäuer/ solleman reinen Sandnehmen/ darunferkeine 8ärde vermischet ist, Eben 
dergleichem auch +" 
8. Zu dem innwehndigen Bewurff oder Bestechen, 
9 . en allen Gattungenistderjenige Sandderbeste/wann man solchen zwischen den Händen reibt/ 
das erfnirschet. AU.340 
; ß 226: Weisse wird für den schlimmsten gerechnet /-weil er in dem Gebrauch und Erfahrung 
einegute Arbeitgibf. 
R „Wann 5 Sandim Wasser gerühret/ und dasselbigegar krübe machet/ sp isi solcher auch nichtgut. 
121 Vondemgegrabenen Sand/wird dergelbeoder goldfarbe für den besten gehalten/und nach solchem 
der graue und schwarße. . 
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IEE SENDE DEO BEDIENEN 
=... = Was V.- Dapitel 
Jihfir IFon 2? dem FWal>. 
Je Steine/daraus man den Kalekbrennet/werdenentwederin den Bergen ges 
brochen/ oder aber augden Wassern genommen. Ein jeder Stein vom Gebirg 
isbgut/ wanner trocken / und von Feuchtigkeit gereinigetist/ auch nichtgerne 
, bricht und weicher insich keine ändere Materi hält/diewann sie vom Feuerverz 
zehret/hernach den Steinkleiner'lässe. Daherover Kältkambestenseynwird/ weicher aus 
einemsehr vesten/dichten und weissen Stein gemachet/und der/wann er gebrannt/ um das 
dritte Theisleichter jeyn wird'dann sein natürlicher Stein, . Es seynd auchetliche gewisse 
Gattungen vonschwammichten oderiöcherichten Steinen/ von welchen der Kalek überaus 
gur ist zu dem Tünchen der Mauren. Jnden Bergen bey Padua werdenetliche Schiefer» 
teinegebrochen/pon welchen der Kalck ausbuündiggut ist/ an denen Wercken/ so an das 
Wetter/und indas Wasser gemacht werdenz3.dann er wird/geschwindfeist/und hält sich lan» 
ge Zeit... Allegebrochene Steine/Kalck daraus zu machenseynd besser/ dann die zusam- 
mengeflaubte/wie auch die in einem schattichkten und feuchten Bruch besser/als dieineinem 
trocknen Bruch sind. Auch seynd die weissen zu dem Gebrauch besser/denn die shwarßen. 
Die Steine / so man ausdenfliessenden Wassern und Bächen nimmt / als die Wacken 
und Kiesein/ geben einen sehr güten Kalck / dersehr weißund saubere Arbeit macht /darum 
erauch meistentheils zudem Tünchen der Mauren gebraucht wird. Alle Steine / beydes 
von den Gebürgen/als aus den Wassera/brennen sich/nächdem man ihnen Feuer gibt/ges 
schwind oderlangsämer 3 aber nach gemeiner Regel wird er in sechszig Stunden gebrännt x 
und wann ergebranntist / soll man ihn anfeuchten / und. das Wasser nichtäuf einmal / sone 
dern auf vielmal / doch stets an einander darüber giessen / damiter nicht verbrenne/ bis er 
recht durchaus erweichet / und teimperirt seyes, darnach soll man ihnan einefeunchte und 
schattichte Stätte legen/ ihn mit nichts vermengen/sondern nur miteinemleichtenSand zu? 
decken/und jemehr er eingeweichet seyn wird/ je zaher und vester? auch besser er seyn wird. 
Allein aqusgenommen/der vonSchiefersteinen gemachet worden / gleich wie der zu Padua 
dann/so bald derselbige genetzet wird/mußer angelegt'werden/ sonsten verzehrt er sich/7und 
verbrennet/hölt auch darnach nichts/und wird gantz zunichts nuß. | 
Wannmandie Speise machen will /sosol] man den Kalc> auf diese Weise mit dem 
Sand vermengen/ nemlich? Zu drey Theil Gruben Sand/nimmt man ein Theil Kalek. 
Zu zwey Theil Wasser-oder Meex- Sand/nimmt man ein Theil Kalck, 
'1Bighicher Palladius 
Dvcklers Fugabe. 
JOE Kalek isteininothwendiges Stuck / sozu'den Gebäuen von Matierwer> erfordert wird/ bringer 
aber bey dem Bauen grosse Uhnkosten/sonderbar/wäann man denselbigen weit hohlen und führenmuß 3 
Jnsonderheit/wann er unabgelöschet geführet wird/ so verstäubet er unferweges3 Jüch/daer im Führeit 
nicht wolzugedecket/bey einfallendem Regenwetter angehef/die Wägen und hren verderbet. Esist auch 
für ein sonderbares Kleinod zurechnen/ wo wanan. dem Ort/ damanhinbauenwill/ zugleich auch gurt 
Kalcksteine findet/sie daschbsten brennef und abloöschek, 
B 2 LIber
	        

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