Full text: Die Baumeisterin Pallas/ Oder Der in Teutschland erstandene Palladius, Das ist: Des vortrefflich-Italiänischen Baumeisters Andreae Palladii Zwey Bücher Von der Bau-Kunst : Deren Erstes I. Von denen Materialien/ die zu dem Bauen insgemein gehören ... Das Zweyte tractiret I. Von denen Zierrathen der gemeinen Gebäue ... / Ins Teutsche nach dem Italiänischen übersetzet/ Mit ... dazu gehörigen Figuren erbaulich ausgerüstet/ und Zum erstenmal an den Tag gegeben/ Durch Georg Andreas Böcklern/ Archit. & Ingenieur

Cap.VILIX, Das 1.Buch. 25 
Will .mait einen Frossen Bäuanlegen/ der Pfähle haben müste? so fol maneine'breitere Anlagezu 
dem Fundamenft/als sonst machen 3. Alszum Exempel: So. die Mauer oberhalb der Erde vier Schuh/ 
und nachihrer Hdheoben zwey Schuh/ so muß das Fundamenk vonächt bis zehen Schuh in der Erdebreik 
seyn. Man kan auch an den Mauren «ine solche Schrdge/je nach der Höhe und Last des Gebäues/geben/ 
gleich wie beyden Bollwer>ken der Vestungen/und nach jolchen das Fundamenk proportioniren / jenach? 
demeein grosser oder schwehrer Last Hat geseßek werden muß. * - | 
Wann manein grosses Gebätt aneinen Ork batjeti soll/da einssehr tiefes Wasser/als insMeex öder 
sonsten starken Fluß/somuß man grösse Steine einfällen/ je grösser/jebesser/undwannsolche ekliche Mo» 
natunfer dem Wasser gelegen? und sichwolig ven Grundoder Sand versencket/so schüttefman KalF mit 
Stein vermischk/ in die Ldcher/ daß es gleichsam ein'Stürk wird/ und bauet darauf, 
Senckwercke gebrauchet man/ wannvey Anlegung,und Grabung eines Fundaments / sehr starke 
Luuellenangefroffen werden/also. daßman durchSchöpff-Pompen oder andere Wasser-Künsite solche nicht 
bezwingen/zoch das Wasser (wegen der Maurung) ableiten kan: Ftem/ wann man nicht fieff genug/ 
wegen des Wassers/ zu dem Fundament kommen kan/ alsdann wird selbiges bestochen/und die Pfähle dar- 
nachgerichfet / daß sie dasharfe Fundament erlangen / unddaraufeingeschlagen werdenkönnen. Ferner 
werden die Senckwerc> auch gebraucht zu" Gebäuen// | soins Wasser zu stehen kommen/ als zu Brucken/ 
Shürnen/ und dergleichenz »% Alleimumnußinan mitdenselbigen/ absonderlich wo ein Strom/ oder die Fun 
dament darnach beschaffen/alsSand/Kieß oder Lektenvorhanden/ anderst procediren. undverschen. 
Fn allen vorerzehlten Sachen handeltman/wiefolgets ,. Erstlich macheman einen Rost/wie insge? 
mein bekannt/ an stattaber/ daß die Pfahl geschlagen) so.werden. dieselbige an den Rostangeplatkfef/ mit hdl- 
bern Nägeln gehefftet/und nach deme, dex Grund beschaffen /. nach deme müssen auch die Pfähl lang seyn? 
von drey/vier/fünff/oder sechs Sechußhtnach det män den Rostmit Eichenen Brettern / und auf diese 
Bedeckung seb man hernach das Senc>werc>.. Wann man nun das Werck vornehmen will/ so'legt 
män den Rost auf das Wasser/und mache denselbigen an Pfähl/ oder wie man kan / fest / mit Strieken 
und Korben / hernach den Sen>-Kastendarauf/ dieser muß jugerüchtel seyn/wiefolget: -!Die Hölker muß 
man aufallen vier Seitenwolschliessen/und die Rahmen und Spunden ineinander verbinden / Wie einen 
Erden-Kasten? sotnän vor die Shore pflegtzu schieben/ dio Rahmen mit: Spundenund Falten ineinander 
fiigen/ und hernach mif Moß verdammen 3, Ursach/ weilen. das Wasßser.den Kale> nicht erweichet. I" 
demselbigen Kasten wird es nun vermauret / und aussen her grosse Steine genommen; Wann nun eine 
Schicht alsogemacht/solästman den KästeinaufsFundamenteinsin>en/und füllet es alsdann sofort an. 
7 I wennn Rl WERE 0 MOT TUE SETUTSSSGEMNS 
GR "5000 
. - Sas 1X. Sapitel 
 Mon.den Manieren und DSieschlehken.der 
- Maüren, 
Eg 
WW Eimnach die Fundamentgeleget feynd/assoistnoch übrig/daß wir von den star» 
>en Mauren über det Erden handeln. ; . 
„- 22 Eswaren bey den Alten sechserley Maurenoder Gattungen gebräu<lich: 
Die Ersten nenneten sie Rericularas1)daSist/ die&wie ein Netz aufgescßet. . 
Die Andern von gebrannten oder gebachenen Steinen« 
Die Drittevon Bruch-oder sonstgesammleten rauhen Berg-dderWasser-Steinen« 
- die Vierdte von allerley Steinen/durcheinander. 
Diie Füunffte von Gevierdten-oder Quader-Steinen/ und. , 
DieSechste waren die Ausgefüllte- .„, 
.. 144 Die Reticulata/oder wie ein Netgemächte Mauer / gebräuchetHeutiges Tages nie» 
mänd/weilaber Vicruvius faget / daß dieselbigezu seiner Zeit ins gemein in Ubung waren? 
algist von derselben auch ein Abriß hiebey.gesetzetz Six machten die ExkenoÖder Winckel des 
Baues von gebachenen Steinen/ und auf allen dritthalb Schuh / schlugen sie drey Reihen 
gebachene Steine/ welche diegane Die. der Mauer verbunden / und zusammen hielten. 
jedie Fig. O weiset : 
A. Die Dicke so mit gebachenen Steinen gemachet worden." 
B. Die Reihen von gebächenen Steinen/sodie gane Mauer verbinden und halfen 
C. Das Werc> wie ein Ney'gemacht /wörvon die Mauren den Namen hatten. 
D- Die Reihen der gebachenen Steine/somitten durchdie Dicke der Mauren'gehen« 
Ek. Ein Stü unten in der Mayer/so von gemeinen Bruch-Oleinei gemachet. ein 
2: AE
	        
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