Full text: Die Königliche Bergakademie zu Clausthal, ihre Geschichte und ihre Neubauten

yenannt: ein. weit bekanntes Lehrbuch der praktischen Geometrie (1848, 2. Aufl. 
1868) und das besonders seiner vorzüglichen Abbildungen wegen geschätzte 
zroße Werk: »Die geometrischen Instrumente der gesamten praktischen Geo- 
metrie« (1864)°). 
Von den Mitgliedern der Kommission der Berg- und Forstschule interessiert 
uns außer Zimmermann besonders der Oberbergrat Albert. 
Wilhelm August Julius Albert (geb. 1787 zu Hannover, gest. 1846 zu 
Zlausthal) trat, nachdem er sich in Göttingen juristischen Studien gewidmet hatte, 
1806 als Bergamtsauditor in die Oberharzer Verwaltung ein, in welcher er infolge 
seiner hervorragenden Leistungen rasch aufrückte. In dem 1825 eingerichteten 
berghauptmannschaftlichen Kollegium erhielt er die Stelle des ersten Oberbergrats 
und 1836 ging die oberste Leitung des hannoverschen Harzes an ihn über, Mit 
ungewöhnlicher Arbeitskraft und Willensstärke, sowie mit reichen Kenntnissen und 
Erfahrungen ausgerüstet, war er Jahrzehnte hindurch die Seele der Harzverwaltung. 
Die durch die damalige Notlage des Oberharzer Bergbaus veranlaßten langwierigen 
und mühsamen Versuche des Oberbergrats Albert führten 1834 zur Erfindung 
des Drahtseils?). Als Mitglied der Schulkommission führte Albert in den 
Lehrerkonferenzen der Berg- und Forstschule den Vorsitz, 
Die durch das Reglement der Berg- und Forstschule vorgeschriebene Ein- 
teilung der Schüler in zwei Klassen wurde zunächst entweder gar nicht oder 
nur sehr unvollkommen durchgeführt. Erst vom Herbst 1837°% ab wurden ge- 
trennte Zensurlisten für die Schüler erster und zweiter Klasse geführt; von dem- 
selben Termin ab ist in dem Lektionsverzeichnis bei jedem Lehrgegenstand an- 
gegeben, ob er für Schüler der ersten oder der zweiten Klasse bestimmt ist, was 
nicht ausschließt, daß gewisse Vorträge, wie diejenigen über Bergbaukunde, für 
die Schüler beider Klassen gemeinsam gehalten wurden, Die Schüler wurden auf 
Grund einer Aufnahmeprüfung der zweiten Klasse zugeteilt, wenn sie nur eine 
zeringe Vorbildung besaßen, während junge Leute mit besserer allgemeiner Schul- 
bildung sofort in die erste Klasse aufgenommen wurden; nach erfolgreichem Be- 
such der zweiten Klasse war (bis 1853) der Übergang in die erste Klasse mög- 
ich. Die Ausbildung in der zweiten Klasse reichte für »Unteroffizianten« aus, 
während die erste Klasse diejenige wissenschaftliche Ausbildung gab, welche man 
Jdamals von »Offizianten« verlangte. 
Die Zahl der jungen Berg- und Hüttenleute, welche durch den Besuch der 
Bergschule den Grund zu ihrem Weiterkommen legen wollten, pflegte bedeutend 
‚rößer zu sein, als die beschränkte Zahl der in die Lehranstalt Aufzunehmenden: 
‘) Leopoldina 1882, S. 101. 
„’) Karmarsch in der allg. deutschen Biographie. O. Hoppe, Alberts Versuche und Erfin- 
dungen, »Stahl und Eisen« 1896. 
?) Der Anfang des Lehrjahres war 1831 von Ostern auf Michaelis verlegt worden.
	        
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