Wir haben noch der bedeutendsten Lehrer der Bergakademie in der jetzigen
Periode zu gedenken, soweit nicht ihre Lehrtätigkeit hauptsächlich in die nächste
Periode fällt. .
Friedrich Adolph Roemer”) wurde am 14. April 1809 zu Hildesheim ge-
»oren. Auf dem dortigen Gymnasium Andreanum vorgebildet, widmete er sich
1828—1831 auf den Universitäten Göttingen und Berlin dem Studium der Rechts-
wissenschaft. Im Jahre 1831 wurde er in Hildesheim als Amtsauditor angestellt
ınd 1834 nach wohlbestandenem zweiten Examen zum Amtsassessor ernannt;
:840 wurde er in gleicher Eigenschaft an das Amt Bovenden versetzt und im
April 1843 als Assessor bei dem Bergamt zu Clausthal und dem Berg- und Stadt-
yericht zu Zellerfeld angestellt.
Seine Tätigkeit als Bergamtsassessor in Claus-
thal dauerte bis zur Reorganisation der Harzver-
waltung im Jahre 1851. Als Mitglied des Berg-
ınd Stadtgerichts Zellerfeld hatte er u. a. die in
den Bergstädten Altenau, Wildemann und Lauten-
‘hal vorfallenden Zivilprozeßsachen wahrzunehmen;
später wurde ihm auch der Vorsitz in den Ma-
yistratskollegien von Wildemann und Lautenthal
ibertragen. Im Herbst 1846 begann Roemer,
ler vor seiner Ankunft in Clausthal schon mehrere
wertvolle paläontologische Werke veröffentlicht
aatte, seine erfolgreiche und anregende Lehr-
tätigkeit an der Bergschule, wo er die bisher von
Zimmermann vertretene Mineralogie und Geo-
gnosie übernahm. Im Jahre 1849 wurde er von
allen gerichtlichen Geschäften entbunden, seit dem
Aufhören seiner Tätigkeit als Mitglied des Berg-
amts im Jahre 1851 bildete die Lehrtätigkeit sein
Hauptamt; seine Bürgermeistergeschäfte in Wildemann und Lautenthal hörten jedoch
erst im Jahre 1853 auf, kurz bevor er nach Zimmermanns Tod zum kommis-
zarischen Vorstand der Bergschule ernannt wurde.
Trotzdem Roemer unter den durch das Reglement von 1852 bedingten
neuen Verhältnissen die Bergschule in wenigen Jahren durch stärkere Ausprägung
des akademischen Charakters zu neuem Aufschwung brachte und ihr ein weit über
die Grenzen Hannovers reichendes Ansehen verschaffte, blieb er jahrelang kommis-
sarischer Vorstand mit dem von seinem früheren Amte herrührenden Titel »Berg-
amtsassessor«: es bedurfte wiederholter Vorstellungen des Berg- und Forstamts,
Triedrich Adolph Roemer
') Mit Benutzung des Nachrufs von Ferdinand Roemer in der Zeitschr. d. deutschen geolog.
Gesellschaft Bd. 22 (1870) und des Artikels von Gümbel in der allgemeinen deutschen Biographie.