Full text: Stuttgart und Umgebung in Wort und Bild.

Zu den Fildern und in den Schönbuch. 
115 
Gebiet im Nordwesten und Nordosten vom Neckar, im Westen 
und Norden von Muschelkalkland, im Norden insbesondere 
von der Bahnlinie Stuttgart-Calw. 
Der Schönbuch ist das schönste Waldgebiet im Herzen 
des Landes, die Lust des Jägers und Wanderers. Soweit 
der Sandstein herrscht, haben wir die Pracht hochstämmigen 
Laubwaldes, in den die neuere Forstwirtschaft allerdings 
mehr und mehr das schnellwüchsige Nadelholz einsprengt, 
und die Reize tiefeingerissener Thäler mit Wald an den 
Hängen und saftiggrünen Wiesen auf dem Grunde. Im 
Gegensatz zu dem unruhigen Elemente des Keupers mit 
seinen mageren Sandböden und den schluchtenzernagten 
Thälern boten die breithingelagerten Liasrücken den mensch- 
lichen Ansiedlungen die ebene Fläche und dem Feldbau guten 
Untergrund, so besonders auf der Platte zwischen Hildriz- 
hausen und Schönaich. Eine kräftige Steilwand zeigt der 
Schönbuch gegen Westen in seinem stolzen Anstieg über 
die vorlagernde Muschelkalkebene; schön markierte Züge ge- 
winnt seine Terrasse wieder im Norden zwischen Leonberg 
und dem Neckarthal. Hier umfassen seine Ausläufer weich 
und warm die schwäbische Landeshauptstadt und verleihen 
ihr jene charakteristischen Reize, die diese Stadt so anziehend 
machen. Im Nordosten bildet die Filderebene und im Süden 
der Neckarfluss die Grenzlinie. Gerade hier zeigt sich durch 
das Zusammenwirken von Berg, Wald, Fluss und Siedlungen 
manches hübsche Bild. Die Schönbuchseite gegen den Neckar 
bietet eine ununterbrochene Kette der herrlichsten Ausblicke 
zur Alb. — Die höchste Erhebung des Schönbuchs fällt süd- 
lich zwischen die Quellen der Schaich und des Goldersbachs 
auf den Bromberg mit 583 m, den eigentlichen Knoten- 
punkt des Gebirgs. Von diesem schwarzwaldähnlichen Berg- 
stock aus laufen weithin die Verzweigungen der Bergrücken. 
Denn der Schönbuch ist durch keine durchgehenden Thäler 
zerschnitten; die langgestreckte Berginsel südlich der im 
Muschelkalk entspringenden Ammer wird ja nicht unter 
diesem Namen mitbegriffen. Dort beginnen die nach Westen 
gehenden Thäler der Aich, die bei Nürtingen in den Neckar 
fliesst, und ihrer Nebenbäche Reichenbach und Schaich und 
das des Goldersbachs, der bei Lustnau in die Ammer 
mündet, nicht fern dem Westrand. Alle diese Thäler und 
auch der obere Teil des Glemsthals und des Würmthals am 
Westrand sind echte Keuperthäler, Den Reiz ungestörter 
Waldeinsamkeit hat sich das tiefeingeschnittene Golders- 
bachthal in dem Abschnitt nordwestlich von Bebenhausen 
in besonderem Masse gewahrt, und auch das obere Glems- 
thal, eng, waldig und mit Wiesengrund, ist, wenn schon 
der Grossstadt ganz nahe, ein waldstilles Fleckchen Erde
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.